Dortmund. . Hoch sensibilisiert und mit dem zuletzt überragenden Nationalspieler reist der BVB zum 1. FC Köln. Reus ist scheinbar ein besserer Spieler.
Wer sich verteidigt, klagt sich an. Das merkte auch Thomas Tuchel, als er sich ein wenig in Form geplaudert hatte. Es ging um die Frage, ob auf den europäischen Festtag (2:2 in der Champions League bei Real Madrid) erneut eine Enttäuschung in der Bundesliga folgen wird. Anlass: das Spiel von Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Der Trainer sprach also von seiner jungen Mannschaft, von den strapaziösen Reisen, von der Schwierigkeit für seine Spieler, regenerieren zu können. Gute Gründe waren das, die ihm dann doch nicht ganz geheuer waren. „Je länger ich so rede“, unterbrach sich Tuchel, „desto mehr klingt das hier nach einer vorauseilenden Entschuldigung“. Das sollte es nicht sein. Daher: „Wir sind sensibilisiert.“
Torbeteiligung alle 25 Minuten
Das und die Tatsache, dass auf Marco Reus derzeit Verlass ist, wenn er in der Startelf steht, fördert den schwarz-gelben Optimismus. Drei Tore und sechs Vorlagen sammelte der Nationalspieler in seinen bisherigen Einsätzen. Alle 25 Minuten ist er im Schnitt an einem Tor beteiligt. Eine Quote, die auch Tuchel beeindruckt. Vor allem, wenn er an den vergangenen Sommer denkt.
„Ich habe mir Sorgen gemacht, als ich Marco das erste Mal nach seinem EM-Aus gesprochen habe, weil ich festgestellt habe, wie gravierend die Verletzung ist und wie weit der Weg zurück ist.“ Doch nach seiner Schambeinentzündung ist Reus zurück – als scheinbar noch besserer Spieler. „Er ist auch durch die vielen Rückschläge zu dem geworden, der er jetzt ist.“ Jemand mit Haltung, mit einem Kämpferherz. „Der Platz, den er einnimmt, ist unglaublich wichtig. Er füllt damit ein Vakuum“, lobt Tuchel, der auf den am Knie verletzten Mario Götze erneut verzichten muss.
Aber Reus kann spielen. Vielleicht sogar von Beginn an.