Dortmund. . Mit gestiegenen Trainingsleistungen hatte sich Nuri Sahin beim BVB wieder herangearbeitet. Nach der erneuten Verletzung gibt er sich kämpferisch.
- Dortmunder Urgestein kündigt an, sich für die Unterstützung revanchieren zu wollen
- Der 28-Jährige hatte sich laut Trainer Tuchel wieder an die Mannschaft herangekämpft
- Neuerliche Verletzung gegen Gladbach traf ihn umso schwerer
Auch auf den Plätzen unter den Dächern des weitläufigen Dortmunder Stadions war die Enttäuschung zu registrieren. Der Mann, der da den Platz verließ, war extrem traurig. Sein Name: Nuri Sahin. Im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag absolvierte der Profi von Borussia Dortmund seinen ersten Bundesliga-Einsatz der Saison – und musste nach 36 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Er fehlt dem BVB in den kommenden zwei Wochen wegen einer nicht näher definierten Knieverletzung. Und dann ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt.
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„Ich habe mich sehr über meinen Startelf-Comeback in der Bundesliga gefreut. Es war ein sehr gutes Gefühl, auf dem Rasen zu stehen“, teilte der lange verletzte und dann oft nicht eingesetzte Mittelfeldspieler am Montag auf seinen Plattformen in den sozialen Medien mit: „Wir ihr wisst habe ich einen kleinen Rückschlag erlitten. Der Zeitpunkt ist extrem bitter und im ersten Moment war die Enttäuschung auch sehr groß.“ Jeder Zuschauer im Stadion hatte sie sehen können, als er zur Seitenlinie trottete und kurz von Trainer Thomas Tuchel getröstet wurde.
Sahin - das Gelb-Kulturerbe
Nuri Sahin - obwohl erst 28 Jahre alt - ist beim BVB ein Urgestein, so etwas wie ein Gelb-Kulturerbe. Sahin ist in den Augen der Fans ein Dortmunder und er wird es immer bleiben. Mit dem Fahrdienst des Vereins kam er früher in der Jugend zum Training, er ist bis heute der jüngste eingesetzte Bundesligaspieler (Debüt 2005) und ist den Weg bis hinauf in höchste Sphären mitgegangen: bei der Meisterschaft 2011 war er der Regie führende Stratege im Mittelfeld. Seinen Wechsel zu Real Madrid haben ihm die BVB-Fans längst verziehen, denn er kam ja 2013 zurück. Er sagte, dass er nur in Dortmund glücklich sein könne.
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Doch das stimmte zuletzt nicht mehr vollumfänglich, weil er so wenig spielte. Erst war er verletzt, dann spielte er nicht gut genug, dann war es seine laut Tuchel einseitige Verwendbarkeit, die ihm einen sicheren Platz zwischen Reservebank und Tribüne einbrachte. Es sei denn, es ging gegen Mannschaften wie den Zweitligisten Union Berlin im Pokal oder Legia Warschau in der Champions League, in denen Tuchel seinen Leistungsträgern Schonung gewährt und eben auf die Jungs aus der zweiten Reihe setzt. So wie Sahin.
Durch das Tal der Tränen
Die fehlenden Spielzeiten hat er klaglos ertragen, weil er keiner ist, der sich für wichtiger hält als das Kollektiv. Die Tatsache aber, dass sich Tuchel nach der 1:2-Niederlage in Frankfurt, der Woche voller Diskussionen wegen seiner Wutrede für Sahin und gegen Weigl entschied, als es darum ging, das Zentrum im wichtigen Spiel gegen Gladbach zu besetzen, ließ zumindest aufhorchen. Tuchel begründete: „Nuri hat seit drei Wochen nochmal seine Ausstrahlung verändert. Er ist wegen der wenigen Einsätze sozusagen durch ein Tal der Tränen gegangen, aber ich habe das Gefühl, dass er da durch ist. Nuri hat immer gut trainiert, aber die Qualität zuletzt war nochmal eine andere.“
Nach einer Zukunft ohne Perspektive klang das nicht. Umso schwerer wiegt der neuerliche Rückschlag für Sahin. Doch der gibt sich kämpferisch: „Ich bleibe positiv und freue mich auf mein baldiges Comeback. Ich möchte mich (…) für die großartige Unterstützung bedanken. Ich werde mich bald auf dem Platz revanchieren.“