Dortmund. Im Supercup treffen Bayerns Mats Hummels und Dortmunds Mario Götze auf ihre Ex-Klubs. Beide eint die Angst vor der Reaktion des BVB-Publikums.
- Im Supercup treffen Bayerns Mats Hummels und Dortmunds Mario Götze auf ihre Ex-Klubs
- Beide eint die Angst vor der Reaktion des BVB-Publikums
- Tuchel wird Rückkehrer Götze aber nicht von Beginn an bringen
Marcel Schmelzer hat sich bereits klar positioniert: „Wir nehmen den Supercup komplett als Titel“, sagt der Linksverteidiger von Borussia Dortmund. „Deswegen nehmen wir das Spiel sehr ernst.“ Doch das sieht nicht jeder so vor der Partie am Sonntag um 20.30 Uhr zwischen dem Meister und Pokalsieger Bayern München und dem jeweils zweitplatzierten BVB – die Diskussion um den Supercup ist schließlich mindestens so alt wie der Supercup selbst.
Tuchel könnte verzichten
Schmelzers Trainer Thomas Tuchel etwa hat seine Saisonvorbereitung deutlich stärker auf den Start im DFB-Pokal in einer und in der Bundesliga in zwei Wochen ausgerichtet. „Ich könnte auch auf den Supercup verzichten“, sagte er unter dem Eindruck der jüngsten, eher durchwachsenen Testspiele.
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In diesem Jahr wird der sportliche Wert ohnehin überlagert von einer emotionalen Komponente: der Rückkehr von Mats Hummels und Mario Götze. Denn dass Hummels nach acht Jahren in Dortmund seinen ersten Auftritt für die Bayern ausgerechnet in Dortmund absolvieren muss, ist eine jener Geschichten, von denen gerne behauptet wird, dass sie nur der Fußball schreibt.
Viele Fans empfanden den Wechsel des Kapitäns als Verrat. Schon im BVB-Trikot wurde er ausgepfiffen, nun wird er als Gegner ins Stadion einlaufen. „Es wird sicher einige Leute geben, die mich nicht so gut empfangen werden“, ahnt Hummels.
Warten auf die Reaktionen
Der Abwehrspieler weiß aus eigener Anschauung, wie das Dortmunder Publikum reagieren kann. Er war dabei, als Mario Götze nach seinem Wechsel im Jahr 2013 erstmals in seiner langjährige Heimat vorspielte – und derart angefeindet wurde, dass er sich im Spielertunnel aufwärmen musste. Nun kehrt er in Schwarz-Gelb zurück. „Natürlich macht man sich so seine Gedanken über den Empfang“, sagt Götze. „Ich weiß nicht, wie es sein wird. Aber wir haben ein wichtiges Spiel, darum geht es.“
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Der Spieler und sein Klub haben einiges getan, um die Wut zu mildern. Götze erklärte, er würde seine Entscheidung heute vielleicht anders treffen. Und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unterstellte der Münchner Vereinsführung in der „Zeit“ ein unsauberes Spiel mit Götze: „ Irgendjemand hat Mario die Unwahrheit gesagt“, so der BVB-Boss, der schon via „Bild“ appellierte: „Spieler, die das BVB-Trikot tragen, haben generell die Unterstützung der Fans verdient. Mario hat sich damals bei seinem Wechsel nichts zu schulden kommen lassen und hat sich in den zwei Wochen, die er jetzt hier ist, tadellos eingefügt.“
Und auch Hummels nahm er in Schutz: „Mats ist ein großartiger Mensch und Spieler, der achteinhalb Jahre alles für den Verein gegeben hat“, sagte er. „Ich wünsche mir deshalb, dass keiner von beiden ausgepfiffen wird. Das ist mein elementarer Wunsch.“
Götze wohl nur auf der Bank
Der Innenverteidiger wird wohl auf dem Feld stehen, das kündigte sein neuer Trainer Carlo Ancelotti an. Tuchel dagegen will seine EM-Fahrer, die erst seit zwei Wochen im Training sind, nicht von Anfang an auflaufen lassen. „Da kommen wir von der Intensität in einen Bereich, der uns Bauchweh verursachen würde“, sagt er.
Für Götze und auch André Schürrle gilt besonders, was Tuchel über die gesamte Mannschaft sagte: „Es gab schon bessere Ausgangslagen, um Bayern München herauszufordern.“