Dortmund. Dortmunds Trainer Tuchel bedauert den Abgang seines Kapitäns Hummels, sieht ihn aber auch als Chance – und freut sich auf einen Neuzugang.
Es ist die gesamte Gefühlspalette, die Thomas Tuchel am am Tag vor dem Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr/live in unserem Ticker) zur Schau stellt. Erst wird der Trainer von Borussia Dortmund auf den nun feststehenden Abschied von Mats Hummels angesprochen. Alles habe man getan, um den Kapitän vom Verbleib zu überzeugen, aber nun komme es anders. „Das müssen wir akzeptieren, auch wenn wir sehr, sehr traurig darüber sind“, sagt Tuchel. Man verliere „eine echte Persönlichkeit, einen Führungsspieler, unseren Kapitän - das wirkt auf jeden Fall doppelt und dreifach schwer“.
Trotzdem sei es gut, dass nun Klarheit herrsche – nun kann man sich auf die Suche nach Ersatz machen. Dabei betont der Trainer: „Der größte Fehler wäre, jemanden zu suchen, der all das auffängt, was wir mit Mats verlieren“, so Tuchel. „Es wird jemand sein, der seine ganz eigenen Stärken hat.“ Jemand, der ein ebenso starkes Aufbauspiel mitbringe, die gleiche Ausstrahlung, das gleiche Standing und dem BVB sofort auf diesem Niveau weiterhelfen könne, sei kaum zu finden. „Wir müssen die Stärken, die Mats hat, umverteilen“, sagt der Trainer.
Dennoch liege im Abschied auch eine Chance: „Ich glaube, dass auch soziale Prozesse in Gang kommen, wenn der Kapitän nicht mehr da ist“, sagt Tuchel, der ohnehin ein nicht immer ganz spannungsfreies Verhältnis mit seinem Kapitän pflegte. Nun können sich neue Hierarchien bilden.
Dembélé wird sich erstmal unten einreihen
In diesen wird sich der 18-jährige Neuzugang Ousmane Dembélé erst einmal unten einreihen. Sein künftiger Trainer Tuchel aber spricht schon mit größter Begeisterung über das französische Talent. „Ich freue mich riesig, dass das geklappt hat“, sagt er. Ein „ganz außergewöhnlicher junger Spieler“, sei Dembélé, ein „sehr talentierter Dribbler, beidfüßig, sehr torgefährlich, er strahlt viel Kreativität und Neugier aus in seinem Spiel“.
Besonders beeindruckte die BVB-Verantwortlichen die Standhaftigkeit des jungen Mannes. Schon früh hatten sie um ihn geworben, schon früh hatte Dembélé eine Zusage gemacht. Doch je auffälliger er in der ersten französischen Liga spielte, desto größer und verlockender wurden die Angebote. „Bei allen Offerten und allen Möglichkeiten hätten wir es am Ende vielleicht sogar verstanden, wenn ein 18-jähriger damit nicht so konsequent und klar umgeht, wie er das getan hat“, so Tuchel. Dies lasse einige Rückschlüsse auf den Charakter des Offensivspielers zu. „Das alles im Paket macht mich sehr glücklich und ich freue mich auf das erste Training mit ihm“, sagt Tuchel.