Liverpool. Die Uefa ermittelt gegen Liverpools Verteidiger Mamadou Sakho wegen eines möglichen Doping-Vergehens. Der BVB könnte nicht profitieren.

  • Die Uefa ermittelt gegen Liverpools Verteidiger Mamadou Sakho.
  • Er soll möglichweiser Doping genommen haben.
  • Der BVB könnte nicht profitieren.

Jürgen Klopp muss im Saisonendspurt mit dem FC Liverpool vorerst auf Mamadou Sakho verzichten. Wie der englische Premier-League-Club und die Europäische Fußball-Union Uefa am Samstag mitteilten, untersucht der Verband ein mögliches Doping-Vergehen des Verteidigers. Bis die Ermittlungen abgeschlossen sind, werde man Sakho nicht spielen lassen, hieß es in dem Liverpool-Statement.

Sakho und der FC Liverpool können bis Dienstag die Analyse einer B-Probe anfordern

Laut Uefa haben der Verein und der Spieler bis Dienstag Zeit, sich zu erklären und die Analyse einer B-Probe anzufordern. "Ich wusste es seit gestern, aber hatte noch keine Chance, mit Sakho zu sprechen. Nächste Woche wissen wir mehr", sagte Klopp nach dem 2:2 am Samstag gegen Newcastle United. "Mehr werde ich dazu nicht sagen."

Nach Auskunft der Uefa stammte der auffällige Befund nicht aus den Europa-League-Partien der Reds gegen Borussia Dortmund, sondern aus dem vorangegangenen Achtelfinal-Rückspiel am 17. März beim 1:1 bei Manchester United. Sakho hatte beide Partien gegen den BVB bestritten. Im dramatischen Rückspiel ebnete er Liverpool mit seinem Tor zum 3:3 den Weg zum 4:3-Erfolg, der das Aus der Dortmunder besiegelte.

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Auch bei einer Verurteilung Sakhos hätte die Borussia praktisch keine Aussicht auf einen erfolgreichen Einspruch gegen die Wertung. Dopingvergehen im Fußball wurden bislang immer mit individuellen Strafen für den Spieler geahndet. Sollte Sakho Doping nachgewiesen werden, droht dem französischen Nationalspieler eine mehrmonatige Sperre, was gleichzeitig das Aus für die Heim- Europameisterschaft im Sommer bedeuten würde.

BVB-Boss Watzke: "Da wird sich nichts mehr tun"

Der BVB wird wohl keinen Einspruch einlegen. "Ich werde es mir noch einmal genau angucken, aber nach ersten Recherchen richtet sich das gegen den Spieler und nicht gegen den Verein. Das nächste Spiel ist bereits am Donnerstag, da wird sich nichts mehr tun", erklärte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: "Wir müssen nicht so weit gehen zu sagen, dass wir deshalb rausgeflogen sind. Das Problem ist, dass das Ergebnis erst so spät vorliegt - das müsste es bereits zur nächsten Runde. Das ist sehr kritikwürdig."

Trainer Thomas Tuchel nahm es bei "Sky" mit Humor: "Das ist doch ganz einfach: Wir annullieren das eine Tor und dann verfolgen wir das nicht weiter." (dpa/AB)