Stuttgart. . Die BVB-Fans haben beim DFB-Pokalspiel zwischen dem VfB und der Borussia gegen die hohen Ticketpreise protestiert. 20 Minuten blieb es stumm.

Nach fünf Minuten wurde es dann doch laut unter den Fans von Borussia Dortmund: Gerade hatte Marco Reus das 1:0 für den BVB im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfB Stuttgart erzielt – doch mehr als ein kurzer Jubler war dem schwarz-gelben Anhang nicht zu entlocken, schnell war es wieder gespenstisch still im Gäste-Bereich.

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Aber wer hätte auch für Stimmung sorgen sollen? Vorne im Block hing nur ein Spruchband: „Wann sieht man’s auch in Stuttgart ein? Fußball muss bezahlbar sein.“ Ansonsten blieben die ersten rund 20 Reihen im Stehplatz-Bereich frei – die restlichen zumindest erst einmal stumm. Und so waren es trotz der BVB-Führung zunächst nur die Gesänge der VfB-Fans, die die Mercedes-Benz-Arena beschallten. Der BVB-Anhang dagegen schwieg – aus Protest gegen die aus ihrer Sicht erhöhten Ticketpreise.

Initiator der Protestaktion war die Initiative „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“, die seit Jahren gegen die steigenden Eintrittspreise in deutschen Fußballstadien kämpft. Die organisierten BVB-Fans schlossen sich an. Ihnen stieß sauer auf, dass die günstigste Sitzplatzkarte bei 38,50 Euro lag, plus Vorverkaufsgebühren – und es davon auch noch recht wenige gibt. Mit dem zwanzigminütigen Schweigen „wollen wir versuchen, nicht nur gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sondern zu zeigen, dass das nicht geht“, sagte Marc Quambusch, Sprecher der Initiative, im Vorfeld gegenüber dieser Redaktion.

Tennisbälle fliegen aufs Feld

Nach 20 Minuten nahmen die BVB-Ultras unter lauten Pfiffen des VfB-Anhangs ihre Plätze wieder ein, begannen ihren gewohnt lautstarken Support – und mussten prompt den Ausgleich des VfB durch Lukas Rupp mit ansehen (21.). Noch unangenehmer als die BVB-Abwehr in dieser Szene fielen kurz danach wieder die Fans auf: Sie warfen Tennisbälle aufs Spielfeld, provozierten so eine Spielunterbrechung – und werden dem BVB so wohl die nächste Strafe durch den DFB beschert haben.