Dortmund. Hertha BSC erkämpft sich gegen Borussia Dortmund ein torloses Remis. Der BVB lässt in der Hauptstadt zahlreiche Chancen zum Sieg liegen.

  • Dortmund bekommt in Berlin wenig Raum zur Entfaltung.
  • José Mourinho sieht eine Abwehrschlacht der Hertha.
  • Shinji Kagawa beim BVB nicht im Kader.

Schwer, würde es werden, sehr schwer. Das hatte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel vor dem Spiel des BVB beim Tabellendritten Hertha BSC gesagt. Und die ersten 45 Minuten gaben ihm maximal recht. Tuchel konnte mit Ilkay Gündogan und Marco Reus nach überstandenen Infekten auf zwei weitere kreative Spieler zurückgreifen, berief aber Shinji Kagawa aus Leistungsgründen nicht in den Kader. Für ihn bestückte Gonzalo Castro die offensive Dreierreihe im Mittelfeld.

Hertha gibt dem BVB wenig Raum

Doch größere Impulse in Richtung des Berliner Tores blieben zunächst lange vermisst. Hertha agierte streng diszipliniert und ließ der Borussia kaum Raum für brauchbare Kombinationen. Diese wurden zudem durch einen Rasen erschwert, der mehrheitlich nach Bolzplatz aussah. So wirkten die Gastgeber in der ersten halben Stunde überlegen.

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Nach einer missglückten Kopfballabwehr von Castro kam Vladimir Darida zur ersten guten Chance der Partie. Doch seinen Schuss von der Strafraumgrenze konnte Dortmunds Keeper Roman Bürki ohne größere Schwierigkeiten parieren (4. Minute). Es dauerte mehr als einer Viertelstunde, bis der Puls der Zuschauer wieder den Ruhebereich verließ. Eine Ecke von Darida fand den Weg auf den Kopf von Anthony Brooks, doch dessen freier Versuch aus fünf Metern landete auf dem Tornetz (22.).

Mourinho sieht unspektakuläres Spiel

Und Dortmund? Tat sich schwer. Selten gelangen zusammenhängende Kombinationen in Richtung Berliner Tor. Und wenn doch, dann fehlte die Präzision beim letzten Pass. So versuchte der auf der rechten Seite durchgebrochene Marco Reus seinen Mannschaftskollegen Pierre-Emerick Aubameyang vor dem Tor zu bedienen. Doch abgefälscht landete auch dieser Ball auf dem Tor. Die nachfolgende Ecke - immer noch in der 32. Minute - brachte einen Kopfball von Mats Hummels, den Rune Jarstein mit einer Parade am Pfosten vorbei bugsierte. Borussias beste Chance. Jose Mourinho, ehemaliger Chelsea-Coach, der auf der Tribüne neben Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Partie verfolgte, dürfte zu diesem Zeitpunkt wenig beeindruckt gewesen sein.

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Doch der BVB erhöhte den Druck zu Beginn der zweiten Halbzeit. Der erste Schuss von Reus nach einem kleinen Solo war nur etwas mehr als eine Absichtserklärung (47.), der 20-Meter-Schuss von Henrikh Mkhitarryan zischte zwei Minuten später schon deutlich knapper am Tor vorbei. Und als Mkhitaryan den durchgestarteten Reus freispielte, schien die Führung in der Luft zu liegen. Doch sein Querpass fand den Adressaten Aubameyang nicht (51.).

Hertha spielt auf Konter - BVB lässt nach

Allerdings erlahmte der schwarz-gelbe Elan danach vorerst wieder. Und es drohte sogar Gefahr. Die müder werdenden Berliner lauerten auf Konter und brachten nach einer hübschen Kombination Vedad Ibisevic in gute Position. Bei seinem Schussversuch wurde der Stürmer allerdings noch von Lukasz Piszczek empfindlich gestört. Ein Elfmeterpfiff blieb aber aus (70.). Im Gegenzug legte Aubameyang für Mkhitaryan ab, der den Ball aber nicht ordentlich traf.

So ging die Partie in die Schlussviertelstunde, in der die Berliner beinahe den entscheidenden Konter gesetzt hätten. Nach einem Ballverlust des eingewechselten Christian Pulisic liefen drei Herthaner auf einen Dortmunder zu, doch Salomon Kalou schoss den Ball neben das Tor. Es blieb die letzte große Chance.