Dubai. BVB-Außenverteidiger Erik Durm arbeitet sich im Trainingslager in Dubai zurück. Den ersten Pflichtspieleinsatz kann der 23-Jährige kaum erwarten.
Der Schlaf schaute Erik Durm aus den Augen, als die Bundesliga-Fußballer von Borussia Dortmund am frühen Samstagmorgen, als es in Deutschland noch Schlafenszeit war, an Terminal 3 des gigantischen Flughafen Dubais ankamen. Nach acht Tagen Trainingslager am Persischen Golf ging's für die Schwarzgelben wieder zurück in die Heimat, die der BVB wohlbehalten um 13.04 Uhr erreichte. Erst am Montagnachmittag steht das nächste Training an. Durm hat aus der Vorbereitung eine Extraportion Motivation mitgenommen. "Jedes Training bringt mich nach vorne", sagte der 23-Jährige glücklich, "für mich waren die acht Tage sehr wichtig."
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Für Durm steht das Saisondebüt noch immer aus, in der Saison 2015/16 hat er in noch keinem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden. Schuld daran ist eine Reizung im Knie, die sich der Außenverteidiger im Sommertrainingslager im Schweizer Bad Ragaz zugezogen hat. Konservativ behandeln ließ er sich - ohne Erfolg. Im September wurde ihm im Knie entzündetes Gewebe operativ entfernt, seit November ist er wieder im Training. "Es war viel, viel zu lange", sagte er nun in Dubai, "am Anfang waren es ein paar Tage, daraus wurden dann Wochen und Monate. Das war meine erste längere Verletzungsphase, aber ich habe nie den Kopf in den Sand gesteckt." Am Freitag, beim Abschlusstest des BVB in Dubai gegen den südkoreanischen Meister Jeonbuk (4:1), durfte er in der zweiten Halzeit ran.
Der Konkurrent heißt inzwischen auch Matthias Ginter
Als Mitglied der 2014er Weltmeister-Mannschaft dürfte Durm den Anspruch formulieren, sich einen Stammplatz im Team von Thomas Tuchel erarbeiten zu wollen. Auf seiner angestammten rechten Seite heißt der Konkurrent jedoch nicht nur Lukasz Piszczek, sondern inzwischen auch Matthias Ginter, ebenfalls in Rio ohne Einsatzminute zum Weltmeister geworden. Ginter hat beim BVB bislang weder in der Innenverteidigung, noch in der defensiven Mittelfeldzentrale Fuß gefasst, es als Rechtsverteidiger allerdings sogar in die Startelf von Bundestrainer Joachim Löw geschafft.
Obwohl Durm in Dubai wegen muskulärer Probleme im Nackenbereich nicht alle Trainingsumfänge mitmachen konnte, "war es für mich sehr schön - die Mannschaft macht es mir sehr einfach." Sein Trainer Thomas hält eine Rückkehr in die Bundesliga noch für verfrüht, "aber es ist schön, dass er wieder dabei ist." Am Dienstag soll es wieder ein Stückchen vorangehen, um 19.05 Uhr testet Borussia im Stadion von Rot-Weiss Essen gegen Sparta Prag. "Ich habe noch einiges nachzuholen", erklärte Durm, "ich bin froh, dass ich die 45 Minuten gegen Jeonbuk überstanden habe. Vielleicht sind es am Dienstag in Essen schon 40." So zuversichtlich darf er darf er nach den Tagen im Emirat schon sein.