Dubai. Die Spieler von Borussia Dortmund haben den Fans in Dubai noch einen gemeinsamen Abend geschenkt. Die Anhänger wollen sich beim Testspiel revanchieren
Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Fotos haben Thomas Heyen und seine Gleichgesinnten in den vergangenen Tagen unzählige geschossen. Selfies mit Marco Reus standen besonders hoch im Kurs, mit Pierre-Emerick Aubameyang wollten sich die Anhänger des einzigen BVB-Fanklubs in Dubai auch um jeden Preis ablichten lassen.
Am Donnerstagabend aber gesellt sich die ganze Mannschaft von Borussia Dortmund nach der letzten öffentlichen Einheit noch einmal zu ihren Anhängern, die ihnen im NAS-Sportkomplex während des einwöchigen Trainingslagers in Dubai ein Gefühl der Heimat verliehen haben. Ein Gruppenbild mit ihren Stars, ein weiteres Motiv für die große Collage, die Thomas Heyen und die am Persischen Golf ansässigen Dortmund-Anhänger demnächst erstellen wollen. „Wir haben nichts erwartet und so viel bekommen“, erklärt Heyen und ist überglücklich nach einer schwarzgelben Woche in Dubai.
Den Bayern die Meisterschale geklaut
Vor zwei Jahren hatte der 46-Jährige die Idee, die BVB-Fans in den Vereinten Arabischen Emiraten zusammenzuführen, am einfachsten klappt so etwas heute mit einer Facebook-Gruppe. Seit vergangenem Dezember ist der Dubai-Trupp offiziell als BVB-Fangemeinde registriert. „Als wir gehört haben, dass die Mannschaft hierher ins Trainingslager kommt, sind wir komplett durchgedreht“, erzählt Heyen.
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Aus anfangs 18 Klubmitgliedern sind inzwischen 55 geworden, „in dieser Woche sind extrem viele unterschriebene Anträge neu eingegangen“, berichtet der Ober-Fan aus Dubai. 12.000 Deutsche lebten in dem Wüstenstaat, also noch viel Potenzial für Vereinszuwachs: „Bis vor zwei Jahren war hier alles in fester Hand der Bayern“, sagt Heyen, „das haben wir mal eben geändert.“
Im vergangenen Jahr schaffte es die schwarzgelbe Abordnung, bei einer Aktion eines Liga-Sponsors die Meisterschale für einen Tag zum eigentlich neutralen Bundesliga-Stammtisch nach Dubai zu holen. „Die 24 Stunden waren vollständig in Borussia-Hand – wir haben die Schale von den Bayern gekapert.“
Der BVB ist Familiensache
Ein gutes Gefühl für Thomas Heyen. Auf Norderney geboren, schlug sein Fußballherz seit jeher für den BVB – die Großeltern verkauften in den 60er Jahren Bratwürstchen im alten Stadion Rote Erde. „15 Jahre auf der Süd, Block 13“, erzählt er stolz. In Dubai berät Heyen seit einigen Jahren Architekten und Firmen im Fassadenbau, trifft sich mit den Mitstreitern in Bars wie der im Meydan-Hotel, um die Spiele der Tuchel-Elf zu verfolgen.
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Wehmütig wird er nicht, als am Donnerstag noch Norbert Dickel zum schwarzgelben Abend vorbeischaut. „Wir haben am Freitag ja noch das Testspiel – da haben wir uns extra etwas für einfallen lassen“, sagt der 46-Jährige, will die Überraschung aber noch nicht verraten. Das Beste soll ja auch für Reus und Co. zum Schluss kommen.