Dortmund. Im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC Augsburg tat sich Borussia Dortmund lange schwer. Doch in der Halbzeitpause fand Trainer Thomas Tuchel die richtigen Maßnahmen.
Thomas Tuchel war nicht zufrieden. Immer wieder lief der Trainer von Borussia Dortmund an die Seitenlinie, fuchtelte mit den Armen und versuchte, seine Spieler in bessere Positionen zu dirigieren, während die sich gegen den FC Augsburg abmühten. 0:0 stand es zur Pause in diesem DFB-Pokal-Achtelfinale – und das gab die Ereignisse auf dem Platz präzise wider. Der spätere 2:0-Sieg des BVB, er zeichnete sich da noch nicht zwingend ab.
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„Es war gerade in der ersten Halbzeit ein sehr, sehr zähes Spiel und von unserer Seite zu statisch“, sagte Tuchel später. „Es ist uns schwer gefallen, Tempo bei Ballbesitz aufzunehmen und offensive Räume zu finden. Das lag aber auch daran, dass Augsburg sehr mutig und gut verteidigt hat.“
Schon nach rund 30 Minuten hatte der Coach erstmals reagiert, hatte Pierre-Emerick Aubameyang von der rechten Seite ins Sturmzentrum, Adrian Ramos von dort auf die rechte und Henrikh Mkhitaryan auf die linke Seite beordert. „Man hat gesehen, dass Auba sich in der Mitte wohler fühlt“, meinte Torhüter Roman Bürki dazu. „Und er hat ja dann auch direkt wieder ein Tor gemacht.“
Entscheidender für den deutlich verbesserten Auftritt in Halbzeit zwei war allerdings eine etwas komplexere Maßnahme, mit der Tuchel daher bis zur Pause warten musste: Er wies seine Mittelfeldspieler an, sich etwas weiter weg vom gegnerischen Tor zu positionieren, um sich so der starken Mannorientierung der Augsburger Defensive besser zu entziehen. „Augsburg hatte dann weitere Wege, uns anzulaufen“, erklärte der Trainer. „So hatten wir mehr Räume vor der gegnerischen Viererkette.“
BVB zwang Augsburg zu Fehlern
Mit Shinji Kagawa für Ramos brachte er zudem einen Spieler, der diese Räume finden und mit seinen schnellen Haken und Drehungen nutzen kann wie nur wenige andere. So schaffte es der BVB nach und nach, den Spielverlauf in die von ihm gewollten Bahnen zu lenken, verlagerte das Spiel mehr und mehr in die Augsburger Hälfte und zwang die Hausherren zu Fehlern. Der schnelle Doppelschlag zum 2:0 durch Aubameyang und Mkhitaryan (61./66.) war die logische Folge.
„Die Mannschaft hat das, was der Trainer vorgegeben hat, genau umgesetzt“, lobte Außenverteidiger Marcel Schmelzer. „Wir haben in der Defensive richtig gut gestanden und in der zweiten Halbzeit tolle Lösungen nach vorne gefunden.“
Es kam also kaum mehr überraschend, dass Trainer Tuchel nach den zweiten 45 Minuten deutlich entspannter und zufriedener wirkte.