Dortmund. Gegen Frankfurt traf Mats Hummels zum 3:1 - und reparierte damit sein zuletzt angeknackstes Selbstbewusstsein. Das freute nicht nur den BVB-Kapitän.

Etwas musste offenbar raus bei Mats Hummels. Gerade hatte der Kapitän von Borussia Dortmund den Ball nach einem Eckstoß zum 3:1 ins Tor gehämmert, nun brüllte er sich im Torjubel den Frust der vergangenen Wochen von der Seele. "Es ist schön, wenn man an Toren beteiligt ist und wenn man sie selbst erzielt", erklärte der BVB-Abwehrchef, nachdem der 4:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt unter Dach und Fach gebracht war. "Das ist schöner, als wenn man den Ball verliert und hinten kracht es. Das kann ich ganz gut vergleichen durch die letzten Wochen - und ich bevorzuge ganz klar das, was heute passiert ist."

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Denn zuletzt hatte der Abwehrspieler nicht immer fehlerfrei gespielt, hatte beispielsweise im Derby gegen Schalke 04 (3:2) durch einen Fehlpass ein Gegentor verschuldet. Die Kritik am Kapitän wurde immer stärker - aber auch immer ungerechter: Auch Gegentore, an denen er unschuldig war, bekam er zugeschrieben. Etwa das 0:1 beim Hamburger SV, als Matthias Ginter den Fehlpass spielte und Hummels den Fehler nicht mehr ausbügeln konnte. Oder beim 0:1 gegen Paok Saloniki, als Joo-Ho Park die Abseitsfalle verschlief - Hummels aber, weil er am nächsten am Torschützen stand, erneut Verantwortung zugeschoben bekam.

Angeknackstes Selbstvertrauen bei BVB-Kapitän Hummels

Die Kritik ging nicht spurlos am Weltmeister vorbei: "Mein Selbstvertrauen war in den letzten Wochen zum ersten Mal in meiner Karriere ein bisschen angeknackst", sagte er nach dem Frankfurt-Spiel. "Das habe ich vorher bei mir selbst noch nicht so erlebt. Deswegen war dieses Spiel, meine Leistung und mein Treffer für mein Selbstverständnis natürlich sehr gut." Tatsächlich absolvierte Hummels ein fehlerfreies Spiel und glänzte mit starken Szenen in der Spieleröffnung: Das 1:1 leitete er mit einem Steilpass auf Aubameyang ein.

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Von Sebastian Weßling

Gut für Hummels, dessen Stammplatz zuletzt schon infrage gestellt wurde - weil Nebenmann Sokratis zwar unspektakulärer, aber auch ohne Fehler spielte und Stellvertreter Sven Bender starke Leistungen ablieferte. Gut aber auch für den BVB, der einen Hummels in Bestform gut gebrauchen kann - seine starke Spieleröffnung verleiht dem BVB-Spiel eine zusätzliche Dimension, gegen tiefstehende Gegner ebenso wertvoll wie gegen pressingstarke Teams.

BVB-Kollegen freuen sich mit Hummels

Und so freuten sich auch alle Teamkameraden mit dem Kapitän - auf dem Feld und später gegenüber den Journalisten. "Teile der Hinrunde sind mit Sicherheit nicht so einfach für ihn verlaufen", sagte etwa Ilkay Gündogan. Wir stehen klar hinter jedem unserer Spieler, vielleicht bei unserem Kapitän ganz besonders." Auch angesichts der Vorgeschichte "freut man sich natürlich doppelt, wenn er es seinen Kritikern gezeigt hat", ergänzte Julian Weigl - und schob dann grinsend hinterher: "Es war ja auch ein schönes Tor mit links - den trifft er vielleicht auch nicht immer so."

Das allerdings dürfte Hummels egal sein - wenn es ihm auch in den kommenden Spielen gelingt, fehlerfrei zu bleiben.

BVB zerlegt Frankfurt 4:1

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