Dortmund. Der BVB hat seine Europa-League-Gruppe als Zweiter abgeschlossen – nun droht ein schwerer Gegner. In Dortmund bleibt man aber gelassen.

Nach dem 0:1 gegen Paok Saloniki war der Ärger groß im Lager von Borussia Dortmund: „Wir waren heute nicht gut“, haderte etwa Sven Bender mit der Niederlage im abschließenden Europa-League-Gruppenspiel. Ein „frustrierendes Spiel“ war es für Mats Hummels: „Die erste Halbzeit war zu pomadig“, bemängelte der BVB-Kapitän. „Wir haben uns in Ballbesitzfußball, im Klein-Klein verirrt, haben wenig Torchancen herausgespielt.“

Auslosung der Europa League am Montag

Trost konnten die Borussen allenfalls aus dem Parallelspiel ziehen, dass der FK Krasnodar beim FK Qäbälä mit 3:0 gewann. „Wir können von Glück sagen, dass Krasnodar gewonnen hat, sonst hätten wir uns doppelt geärgert“, meinte Bender. So war nämlich früh klar, dass der BVB die Gruppe unabhängig vom eigenen Spielergebnis auf Rang zwei abschließen würde. Eine Platzierung, die weder dem eigenen Rang noch dem von den Gegnern so oft zugesprochenen Favoritenstatus entspricht – und die sich für die nächste Runde als zumindest kleine Hypothek erweisen könnte.

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Als Gruppenzweiter erwartet den BVB bei der Auslosung am Montag (13 Uhr) nämlich als Gegner in der Runde der letzten 32 entweder ein Gruppenerster oder eines der vier besseren Teams, die in der Champions-League-Gruppenphase Rang drei erreicht haben. Mögliche Gegner: Manchester United, Tottenham Hotspur, Athletic Bilbao, Lazio Rom oder der SSC Neapel. Aber auch: Molde FK oder der SC Braga.

In Dortmund nahm man diesen Begleitumstand gelassen hin: „Es kommt, wie es kommt“, sagte Bender. „Natürlich sind ein paar Bretter dabei, aber wenn du weit kommen willst, wirst du ihnen sowieso begegnen.“ Und Neven Subotic ergänzte: „Auf diesem Niveau gibt es keine einfachen Lose.“ Man wolle so weit kommen wie möglich, pflichtete Matthias Ginter bei. „Da kommt eben irgendwann einer mit Champions-League-Niveau.“

Tuchel wünscht sich spätes Duell mit Klopp

Genau so einen Gegner wünscht sich Kapitän Hummels. „Ich will einen Kracher“, verkündete er. „Sollen sie uns die beste Mannschaft, die möglich ist, zulosen, das wäre in unserer aller Sinn.“ Denn ein attraktiver Gegner führe dazu, dass „wir und die Zuschauer vielleicht mit einem ganz anderen Gefühl ins Stadion gehen“ als gegen Saloniki, wo die Körperspannung und Biss zu wünschen übrig ließen.

Ein Kracher – das wäre zweifelsfrei die Begegnung mit dem FC Liverpool und Ex-Trainer Jürgen Klopp. „Das wäre natürlich ein Highlight“, meint Bender. „Wenn es so ist, freuen wir uns - dann versuchen wir aber leider, ihm weh zu tun.“ Geht es nach Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel, könnte dieses Duell aber noch etwas auf sich warten lassen. „Klar wäre diese Partie für alle Berichterstatter ein Segen“, sagt er. „Ich finde aber: Je später, desto besser, weil das heißt, dass wir dann noch im Wettbewerb sind - also wünsche ich mir das als allerletztes Spiel.“