Dortmund. Beim 0:1 gegen Saloniki war der BVB eigentlich überlegen - scheiterte aber am eigenen zähen Spiel und der mangelhaften Chancenverwertung.
Pascal Stenzel verließ als letzter in Schwarz und Gelb gekleideter Spieler den Rasen. Das mag man dem 19 Jahre alten Talent nicht verdenken: Er stand am Donnerstag zum ersten Mal für Borussia Dortmund in einem Pflichtspiel in der Startformation und winkte deshalb nach dem Schlusspfiff noch Freunden auf der Tribüne zu. Stenzel wird diesen Abend nicht so schnell vergessen, seinen Teamkollegen wird dagegen viel daran gelegen sein, das letzte Gruppenspiel in der Europa League schnellstmöglich aus dem Gedächtnis zu verbannen. “Wir hatten keine Lösungen für die Probleme, die der Gegner uns bereitet hat”, klagte Neven Subotic nach dem 0:1 (0:1) gegen Paok Saloniki.
Doch auch mit einem Sieg hätte Schwarzgelb nicht verhindern können, in der Runde der letzten 32 nun einen schwereren Gegner zugelost zu bekommen. “Wir sind enttäuscht, weil wir es nicht geschafft haben zu dominieren. Die Ausgangslage war nicht einfach, nachdem wir den direkten Vergleich verloren hatten”, ärgerte sich Trainer Thomas Tuchel, dass Krasnodar (3:0 gegen Qäbälä) es als Gruppensieger im neuen Jahr vermeintlich leichter haben dürfte, im Europapokal weiterzukommen. Der 42-Jährige vermisste bei seiner Mannschaft Leidenschaft und Schärfe: “Vielleicht habe ich ihr zu sehr das Gefühl gegeben, dass wir gewinnen werden”, nahm sich Tuchel nicht aus der Kritik heraus, “das gewisse Etwas hat gefehlt.”
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Das mag angesichts der vagen Aussicht, die Russen noch von der Gruppenspitze stürzen zu können, und sieben Umstellungen in der Startelf auch nicht verwunderlich gewesen sein. Tuchel schonte Ilkay Gündogan, Marcel Schmelzer und Gonzalo Castro komplett, Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan und Julian Weigl blieben auf der Bank. Dafür durften sich Adnan Januzaj und Adrian Ramos in der Offensive sowie Geburtstagskind Neven Subotic in der Innenverteidigung an der Seite von Mats Hummels, seinem Partner aus den erfolgreichen Meisterschaftsjahren, präsentieren. “Ich muss jetzt überlegen, ob ich überhaupt etwas bekommen habe”, feixte der Serbe nach der Partie, “das Schönste wäre für mich natürlich ein 1:0 für uns gewesen.”
Wiedersehen mit Klopp droht
Die Möglichkeiten dazu hatte der BVB. “Da waren drei, vier hochkarätige Chancen, die wir machen müssen”, befand der Trainer. Er sprach damit Shinji Kagawas Abschluss an den Außenpfosten (10. Minute) und Marco Reus’ Pech an, nach Januzajs strammen Schuss ebenfalls an der Begrenzung des Tore zu scheitern (42.). Das waren die wenigen Höhepunkte eine zähen ersten Halbzeit, in der ein einziger Fehler den Ausgang des gesamten Spiels entschied: Mats Hummels stellte die Abseitsfalle, doch Linksverteidiger Joo Ho Park vergaß, herauszurücken. Robert Mak bedankte sich, ließ Roman Weidenfeller stehen und schob zum 1:0 (33.) für Saloniki ein. Auch nach der Pause hatten die eingewechselten Mkhitaryan (47./60.) und Aubameyang (76.) sowie Kagawa (52.) beste Chancen auf den Ausgleich und sogar mehr. “Klar sind wir enttäuscht”, sagte Tuchel, “das Schlimmste könnte es sein, wenn wir es nicht wären.”
So droht Borussia Dortmund bereits in der ersten K.o.-Runde der Europa League im neuen Jahr ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Jürgen Klopp und dessen FC Liverpool. Thomas Tuchel war es wichtig, nach der unnötigen Niederlage gegen die Griechen aber nicht gleich ans Duell mit seinem Vorgänger zu denken: “Das ist völlig unwichtig, ob ich mir das wünsche”, sagte er, “je später wir auf Liverpool treffen, desto besser. Von daher wünsche ich mir die Paarung für das allerletzte Spiel.”
BVB verliert Heimspiel
