Dortmund. Beim 0:1 gegen PAOK Saloniki enttäuschte der BVB fast durch die Bank. Ein vermeintlicher Leistungsträger wurde zur Halbzeit zurecht ausgewechselt.
Noten von 2,5 bis 5 - so bewerten wir die Leistung der Profis von Borussia Dortmund gegen Saloniki.
Torwart und Abwehr
- Roman Weidenfeller: Hätte sich über weite Strecken des Spiels die Zeit auch mit einer gemütlichen Runde Schafskopf vertreiben können. Nur selten gefordert. Ließ einen Freistoß nach vorne prallen – aber da berührte Tzavellas direkt vor ihm den Ball – kein Vorwurf also (23.). Am Gegentor machtlos (33.). Note: 3
- Matthias Ginter: Er hatte die erste richtig dicke BVB-Chance, aber er konnte Reus’ halbhohes Anspiel aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen (26.). Eher zufällig leitete er auch die zweite gute Gelegenheit ein, als der Ball von seinem Bein genau zu Januzaj sprang (42.). Insgesamt kam von ihm nach vorne aber zu wenig – zumal er hinten selten gefordert war. Note: 4
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Neven Subotic: Nach ordentlicher Leistung gegen Wolfsburg durfte der Serbe auch an seinem 27. Geburtstag gegen Saloniki ran. Hätte meist an Weidenfellers Kartenspiel teilnehmen können, die Griechen kamen selten über die Mittellinie. Bei einem Konter ließ sich Suboic übel von Mak verladen – eilte aber zurück und bremste Berbatov entscheidend (40.). Traf kurz vor Schluss den Ball nicht richtig und ermöglichte Saloniki einen Konter in Überzahl – den die Griechen aber nicht nutzten (82.). Note: 4Mittelfeld und Angriff
- Pascal Stenzel: Tolle Trainingsleistungen attestierte BVB-Trainer Tuchel dem 19-Jährigen – und ließ ihn gegen Saloniki zum Pflichtspiel-Debüt kommen. Er begann leicht nervös mit einem schnellen Ballverlust – fing sich dann aber und machte eine solide Partie. Technisch starke Vorlage für Mkhitaryan per Direktabnahme (83.). Note: 4
- Sven Bender (bis 46.): Durfte seit langem mal wieder auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld spielen. Fing viele Angriffe ab, gewann Zweikämpfe, lieferte aber nach vorne kaum Inspiration – eben das, was man in der Regel von ihm erwarten darf. Musste zur Halbzeit Weigl weichen. Note: 4
- Shinji Kagawa (bis 66.): Wenn es beim BVB doch mal gefährlich wurde, war meist der kleine Japaner beteiligt. Traf früh den Außenpfosten (10.), bediente Januzaj (22.) und Reus (23.) mit guten Pässen, sein Kopfball wurde von Torhüter Glykos so eben noch gehalten (52.). Aber auch er gönnte sich sehr viele sehr ausgedehnte schöpferische Pausen. Note: 4
- Adnan Januzaj: Der 20-Jährige stand sinnbildlich für den BVB-Auftritt gegen Saloniki: Immer wieder am Ball, es fehlte aber der Biss, um entscheidend durchzukommen. Als Ramos ihn aussichtsreich schickte, agierte er zu zögerlich und blieb noch an einem Abwehrbein hängen (39.), sein Schuss vom Strafraumeck war zu unplatziert, sodass Torhüter Glykos halten konnte (42.). Schlug in der Schlussphase Flanke um Flanke in den Strafraum, aber keine wurde gefährlich. Auch seine Körpersprache und Zweikampfführung waren enttäuschend – zu allem Überfluss holte er sich noch eine Gelbe Karte für ein recht plumpes absichtliches Handspiel ab. Note: 5,5
- Adrian Ramos: Das Bemühen konnte man dem Kolumbianer wirklich nicht absprechen, er hatte auch einige gute Szenen – als er etwa Januzaj freispielte (39.) oder dessen Pass zu Mkhitaryan durchließ (47.). Insgesamt strahlte er aber für einen Stürmer zu wenig Torgefahr aus – auch weil die Zuspiele fehlten. Note: 4,5
- Marco Reus (bis 46.): Ein, zwei Mal spielte er sein Tempo und seine Technik aus – etwa, als er Ginter bediente (23.) oder den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten grätschte (42.). Ansonsten aber ein pomadiger Auftritt – von einem Mann seiner Klasse muss mehr kommen. Zurecht zur Halbzeit ausgewechselt, wenngleich es auch viele andere hätte treffen können. Note: 5
Eingewechselt
- Henrikh Mkhitaryan (ab 46.): Kam für Reus – und hätte gleich zum 1:1 treffen müssen: Ramos ließ den Ball für ihn durch, doch der Armenier schoss vollkommen freistehend den Torhüter an (47.). Immerhin: Er sorgte – auch wenn längst nicht alles klappte – für etwas mehr Tempo in der BVB-Offensive. Stark etwa seine Flanke auf Aubameyang (76.). Nach einer Stunde verfehlte er vom linken Strafraumeck das Tor nur knapp. Note: 3,5
- Julian Weigl (ab 46.): Kam für Bender und zeigte, dass er der bessere Ballverteiler ist. Spielte schneller und konsequenter nach vorne – den großen Effekt aber hatte das nicht. Note: 3
- Pierre-Emerick Aubameyang (ab 66.): Kam für Kagawa. Traf mit schönem Flugkopfball den Pfosten (76.). Ohne Note
BVB verliert Heimspiel