Dortmund. Gonzalo Castro ist der international erfahrenste Spieler beim BVB - und hat sich nach schwieriger Anfangsphase inzwischen in Dortmund etabliert.
Es hatte keinen guten Anfang genommen mit Gonzalo Castro und der Europa League: Am 20. August stand er, noch in der Qualifikation zu diesem Wettbewerb, in der Startelf von Borussia Dortmund gegen Odds BK - auf der ungeliebten Position des Rechtsverteidigers. Und schon nach 14 Sekunden lief ihm der 17-jährige Rafik Zekhnini davon und legte das 1:0 für die Norweger auf. Der 12-Millionen-Zugang fand nie einen Zugang zu der Partie, wurde nach 45 indiskutablen Minuten ausgewechselt und musste danach die ersten Verrisse und Abgesänge lesen.
"Das ist seine größte Leistung, dass er in dieser Phase ruhig geblieben ist", sagt BVB-Trainer Thomas Tuchel, "dass er sich besonnen hat, Leistung im Training abzuliefern." Denn inzwischen hat sich Castro in Dortmund etabliert, ist zwar kein Stammspieler, aber ein stets verlässlicher Vertreter, wenn die erste Garde ausfällt oder eine Pause braucht. "Am Anfang habe ich eine kleine Eingewöhnungsphase gebraucht", sagt er rückblickend. "Aber es ist von Spiel zu Spiel besser geworden. Ich will dem Trainer das Vertrauen zurückgeben, indem ich in jedem Spiel meine Leistung bringe - und das ist bislang gut gelungen."
Ilkay Gündogan fällt aus
Da Ilkay Gündogan verletzt ausfällt, wird der Ex-Leverkusener mit ziemlicher Sicherheit auch im Europa-League-Spiel gegen Paok Saloniki (Donnerstag, 19 Uhr/live in unserem Ticker) spielen. Mit 67 Einsätzen ist er sogar der international erfahrenste BVB-Akteur, leitet daraus aber keinen Führungsanspruch ab: "Wir haben auch viele Spieler, die viel Champions-League-Erfahrung haben, viele Titel gewonnen haben", sagt er. "Wir haben eine gute Mischung aus Jungen und Erfahrenen. Jedes internationale Spiel bringt einen weiter - und ich bin froh, wenn ich mit meiner Erfahrung einigen helfen kann."
Trainer Tuchel glaubt, dass dies gelingen kann: "Er ist ein wichtiger Spieler für uns geworden", urteilt der BVB-Coach. "Er spielt auf hohem Niveau, ist ein sehr fleißiger Spieler, stark im Gegenpressing, mit gutem Gespür für die Räume." Als Rechtsverteidiger aber wird der 28-Jährige erst einmal nicht mehr auflaufen. "Ich schätze ihn als sehr wertvoll ein, wenn er nahe am Tor spielt", sagt Tuchel.