Wolfsburg. Ilkay Gündogan musste beim BVB-Spiel in Wolfsburg ausgewechselt werden – doch eine Rückenverletzung blieb ihm diesmal wohl erspart.
Das Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund war noch nicht lange abgepfiffen, da machte sich Julian Draxler auf den Weg in die BVB-Kabine. Der Wolfsburger wollte sich entschuldigen für jene Szene nach nicht einmal einer Viertelstunde, als er Ilkay Gündogan im Luftkampf heftig mit dem Knie getroffen hatte. Der war danach erst einmal liegengeblieben, fasste sich immer wieder an Rücken und Becken, hatte erkennbar große Schmerzen und wurde schließlich nach 53 Minuten ausgewechselt.
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Es waren Szenen, die geeignet waren, den BVB-Fans und –Verantwortlichen die Freude über den dramatischen 2:1-Sieg gehörig zu verderben. Denn Gündogan und sein Rücken ist ein Thema mit einer langen und unschönen Vorgeschichte: Im August 2013 musste der Mittelfeldstratege im Länderspiel gegen Paraguay mit Rückenschmerzen ausgewechselt werden – und es sollte über ein Jahr dauern, bis er wieder Fußball spielen konnte. Im Juni 2014 entschloss er sich zu einer Operation an der entzündeten Wirbelsäule, im Oktober endlich spielte er erstmals wieder für den BVB – brauchte aber noch Monate, um zu alter Form zurückzukehren.
Gündogan musste sich in der ersten Halbzeit durchquälen
„In der Szene hatte ich das Gefühl, dass es ähnlich war wie damals, als der ganze Dreck angefangen hat bei mir“, sagte Gündogan nach dem Spiel. „Aber Gott sei Dank sieht es momentan nur so aus, als ob der Muskel und der Beckenknochen ein bisschen was abbekommen haben.“
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Er habe sich zwar in der ersten Halbzeit eher durchgequält, so der Nationalspieler, aber „ich habe dann relativ früh gemerkt, dass der Schmerz nicht ausstrahlt und dass es im Rücken keine extremen Schmerzen gibt, sondern mehr ins Gesäß rein und am Becken.“ Auch die Ärzte gaben schon während des Spiels Entwarnung – die Entscheidung zur Auswechslung kam dann von Trainer Thomas Tuchel. „Er hatte den Eindruck, dass ich ein bisschen gehumpelt habe“, erklärte Gündogan. „Es war ja auch wirklich nicht optimal.“ In Dortmund sollen weitere Untersuchungen folgen.
Gündogan war nicht der einzige, für den die Szene unangenehme Konsequenzen hatte: „Julian hat mir nach dem Spiel gesagt, dass ein Knie extrem geschmerzt hat“, sagte der BVB-Profi und lächelte leicht. „Da kann man sich vorstellen, wie es mir geht.“