Hamburg. Beim 1:3 in Hamburg lieferte der BVB eine erschreckend schwache Leistung ab – danach aber fanden Spieler und Verantwortliche deutliche Worte.

Thomas Tuchel brauchte nur ein Wort, um die Leistung seiner Mannschaft einzuordnen. „Maximal“, antowrtete der Trainer von Borussia Dortmund im TV-Interview auf die Frage, wie weit Anspruch und Realität denn auseinandergeklafft hätten bei dieser 1:3-Niederlage in Hamburg. „Die erste Halbzeit war dramatisch unter unseren Ansprüchen. Schon nach wenigen Minuten hatte es den Trainer nicht mehr auf seiner Bank gehalten, fast durchgängig stand er am Spielfeldrand, gab Anweisungen, korrigierte Abstände – vergeblich.

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Anders als in den 90 Minuten auf dem Platz folgten die Spieler aber später in der Analyse den Vorgaben ihres Trainers: „Es war wirklich ein sehr schlechtes Spiel von uns“, sagte Torhüter Roman Bürki. „Wr haben die erste Halbzeit total verschlafen, da war nicht die BVB-Mannschaft auf dem Platz, die wir von den letzten Spielen kannten“, haderte Ilkay Gündogan“. „Wir haben überhaupt nicht das gemacht, worauf wir vorbereitet wurden und was wir eigentlich machen sollten“, ergänzte Marcel Schmelzer. „Wir waren überhaupt nicht richtig auf dem Platz und nicht bereit, das Spiel richtig anzugehen“, kritisierte Sportdirektor Michael Zorc.

Gündogan vermisst Aggressivität

Es war eine Klarheit, die die Dortmunder auf dem Platz dringend gebraucht hätten. Der Hamburger SV musste nicht einmal über sich hinauswachsen, um den auf dem Papier so viel stärkeren Tabellenzweiten zu schlagen – es genügte ein leidenschaftlicher, kämpferischer Auftritt. „Den Rest haben wir gemacht“, schimpfte Zorc. „Mit einem Eigentor, mit dem Elfmeter, mit weiteren Fehlern.“ Und in der Offensive fehlte es an Tempo und überraschenden Ideen – einen einzigen Schuss brachte man in Halbzeit eins aufs Hamburger Tor. Der BVB nach der Länderspielpause, er hatte wenig von dem BVB aus den Wochen davor.

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Die Ursachenforschung aber lief erst einmal ins Leere – und so flüchteten sich einige BVB-Akteure in Sarkasmus. „Ja, wenn wir in die Zweikämpfe gekommen wären, hätte Aggressivität auch gefehlt“, antwortete Gündogan auf die Frage nach möglicherweise fehlender Leidenschaft. Und als ein Reporter wissen wollte, ob der BVB zu sehr auf seine Spielstärke verlassen habe, meinte Marcel Schmelzer: „Wir haben ja in der ersten Halbzeit gar nicht versucht, es spielerisch zu lösen.“

Schmelzer sieht Gesprächsbedarf

In der zweiten Halbzeit lief es dann etwas besser, der BVB kam endlich zu Chancen und machte kurz vor Schluss noch den Treffer zum 1:3. „Da haben wir das gemacht, was wir schon die ganze Zeit machen sollten und sind dann auch zu Chancen gekommen“, sagte Schmelzer. „Wenn wir das in der ersten Halbzeit schon gemacht hätten, geht das Spiel wahrscheinlich anders aus.“

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Nun sieht der Linksverteidiger dringenden Gesprächsbedarf: „Wir müssen die Dinge intern ansprechen, die falsch gelaufen sind, und es dann unbedingt besser machen“, sagte er. „Sonst machen wir uns das, was wir über Monate erarbeitet haben, selbst kaputt.“