Hamburg. Nach dem völlig verdienten 1:3 beim Hamburger SV übte BVB-Sportdirektor Michael Zorc deutliche Kritik an der Mannschaft – und nahm nur einen Spieler aus.

Herr Zorc, das war eine schwache Leistung heute. Wie erklären Sie sich das?

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Michael Zorc: Ja, insbesondere die erste Halbzeit war extrem schwach. Das ist nicht zu erklären, jetzt, eine Stunde nach dem Spiel. Wir waren überhaupt nicht richtig auf dem Platz und nicht bereit, das Spiel richtig anzugehen. Dem HSV hat eine leidenschaftliche und kämpferische Leistung genügt, um das Spiel gegen uns verdient zu gewinnen. Den Rest haben wir gemacht, mit einem Eigentor, mit Elfmetern, mit Fehlern. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, in der zweiten Halbzeit vier, fünf klare Einschussmöglichkeiten. Das alles zusammen ergibt dann diese 3:1-Niederlage, die extrem enttäuschend für uns ist.

War das 0:2 spielentscheidend aus Ihrer Sicht?

Zorc: Nö, glaube ich nicht. Eher war zum einen die gesamte erste Halbzeit entscheidend. Und dass wir dann nicht in der Phase, als wir die Möglichkeiten hatten, direkt nach der Pause, den Anschlusstreffer gemacht haben. Dann kam das Eigentor, dann war es eigentlich gelaufen.

Es wäre jetzt unfair, einen Mannschaftsteil oder einzelne Spieler herauszupicken...

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Zorc: Nee, nehmen Sie fast die ganze Mannschaft.

Aber eine gewisse defensive Anfälligkeit zieht sich schon durch die Saison, oder?

Zorc: Das hat heute mit defensiver Anfälligkeit relativ wenig zu tun, weil fast die gesamte Mannschaftsleistung deutlich unter dem Schnitt war. Schmelle (Marcel Schmelzer, Anm. d. Red.) hat noch halbwegs eine ordentliche Leistung gebracht - und dann wird's eng.