Dortmund. Sven Bender gehört zu den Spielern bei Borussia Dortmund, die bislang in der zweiten Reihe stehen. Gegen Qäbälä will er näher an die Startelf rücken.

Auch Sven Bender konnte die Frage aller Fragen nicht beantworten: „Ich weiß noch nichts“, sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund. „Ich habe mich selbst gewundert, dass ich heute bei der Pressekonferenz dabei sein darf.“ Denn noch macht BVB-Trainer Thomas Tuchel ein großes Geheimnis daraus, wer am Donnerstag im Europa-League-Heimspiel gegen den FK Qäbälä (19 Uhr/live in unserem Ticker) auflaufen darf – auch wenn er zumindest mit breitem Grinsen einräumte, dass Bender „ein ganz heißer Kandidat“ sei.

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Zuletzt war das alles andere als eine Selbstverständlichkeit für eine der tragenden BVB-Säulen der jüngeren Vergangenheit: Weil Julian Weigl in seiner Premierensaison herausragend stark aufspielt, bleibt für Bender oft nur die Bank. „Natürlich ist es für mich nicht ganz so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt der Mittelfeld-Abräumer. „Aber ich komme ja immer wieder rein, ich habe schon das Gefühl, dass ich ein wichtiger Teil der Mannschaft bin.“

BVB an der Tabellenspitze

Auch am Donnerstag dürfte er wieder reinkommen, denn trotz aller gegenteiligen Beteuerungen dürfte Trainer Tuchel das Derby am Sonntag bereits im Hinterkopf haben – genau wie die Tatsache, dass seine Spieler mehrere englische Wochen in den Beinen haben. Für den Coach ist die Aufstellung gegen den Tabellenzweiten aus Aserbaidschan damit eine Gratwanderung: Er muss vielbeanspruchten Spielern eine Pause geben und Akteuren aus der zweiten Reihe Spielpraxis verschaffen – dabei aber den Eindruck vermeiden, Qäbälä auf die leichte Schulter zu nehmen. „Unsere volle Konzentration und Aufmerksamkeit gilt dem nächsten Spiel“, beteuert er daher. „Wenn es Spieler gibt, die morgen spielen, dann nur, weil sie es verdient haben und wir ihre Leistung brauchen. Und nicht, weil wir mit der Aufstellung morgen irgendwas für Sonntag vorweg nehmen.“

Doch die Situation in Gruppe C ist komfortabel: Mit sieben Punkten liegt der BVB an der Tabellenspitze, ein Sieg wäre fast schon gleichbedeutend mit dem Weiterkommen. Das dürfte dem Trainer die Entscheidung erleichtern, neben Bender auch Adrian Ramos, Gonzalo Castro und Lukasz Piszczek in die erste Elf zu heben - Spieler, die beim 7:1 im DFB-Pokal gegen den SC Paderborn überzeugten, danach aber wieder ins zweite Glied rückten.

Sie werden kaum auf das Derby schielen, sondern darauf brennen, sich näher an die erste Mannschaft heranzuspielen. „Je früher wir das Weiterkommen klar machen, desto besser“, sagt denn auch Bender. „Auch deswegen gehen wir das Spiel sehr fokussiert an.“