BVB-Trainer Tuchel kritisiert Defensivleistung gegen Qäbälä
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Baku. Zwar gewann der BVB mit 3:1 gegen Qäbälä - zu Beginn aber hatte man großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Trainer Tuchel gefiel das gar nicht.
Thomas Tuchel: Wir haben schlecht verteidigt - in allen Bereichen, also sowohl im Umschalten der Offensivreihe als auch im gewöhnlichen Zweikampf. Wir haben nach fünf, sechs guten Minuten von uns völlig den Faden verloren. In Zweikämpfen waren wir nicht giftig, nicht aufmerksam. Da haben wir Glück gehabt, dass wir nicht in Rückstand geraten sind - das hätte die Aufgabe viel schwerer gemacht.
Sind Sie sehr froh, dass Qäbälä nicht der frühe Treffer gelungen ist?
Tuchel: Das hätte die Ausgangssituation sehr erschwert. Wenn wir dem Gegner so viele große Torchancen erlauben, ist der Glaube an eine Überraschung auch da. Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden, ist uns aber nicht gelungen. Wir hatten Respekt, denn es ist schwer, hier zu gewinnen. Dass wir dann so hoch, souverän und ungefährdet in Führung gehen, damit konnten wir nicht rechnen. So wurde es dann eine Leistung, mit der wir sehr zufrieden sind.
Warum gerät Ihre Mannschaft gerade in der Europa League häufig so schnell unter Druck?
Tuchel: Es kann natürlich sein, dass die Anspannung nicht die gleiche ist wie in einem Bundesligaspiel oder in einem anderen Wettbewerb in der K.o.-Phase. Das halte ich für relativ normal. Man darf da keine knisternde Atmosphäre erwarten. Das ist uns auch ein paar Mal in der Bundesliga passiert, teils verdient, oftmals auch nicht. Da braucht man dann das Quäntchen Glück, wenn wir wie schon in Mainz die erste Chance weggeben. Wenn wir umgekehrt überlegen, wie viel Sicherheit uns ein erstes Tor gibt.
Dabei hatten Sie die beste Mannschaft auf dem Rasen.
Tuchel: Es war auch eine Überlegung, andere Spieler spielen zu lassen. So bin ich froh, dass ich die habe spielen lassen, die zu erwarten waren. Sonst wären die Fehler gemacht worden und man hätte gesagt, das hätte daran gelegen, andere spielen zu lassen. Man hätte es fehlenden Abläufen in die Schuhe schieben können. So ist die Fehleranalyse leichter: Es gibt nämlich keine Entschuldigung oder Ausreden dafür. Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter, es gibt für uns keinen Grund, etwas weniger intensiv anzunehmen, das kann nie das Ziel sein. Wir werden das aufarbeiten.
Tuchel: Er hat alles überstrahlt. Er macht die ersten beiden Tore, legt ein drittes nach und sorgt dafür, dass wir einen ungefährdeten Sieg einfahren. Sein Hunger, seine Ausstrahlung und die Torgefahr sind vorbildlich. Es ist damit die Messlatte für die anderen. Wir können uns nur wünschen, dass die auch nachziehen. Gott sei dank war Auba auf dem Feld, in dieser Form ist er unersetzlich. Er hat etwas, was wir sonst nicht haben.
Ihm fehlte etwas die Unterstützung.
Tuchel: Wir haben gemerkt, dass Henrikh Mkhitaryan nicht da war, der auch diese Torgefahr ausstrahlt. Marco Reus sucht gerade ein bisschen seine Form, wir helfen da auch alle mit, dass er das ausstrahlt. Wir brauchen das im Offensivbereich. Shinji Kagawa wurde mit der Zeit immer besser. Wir sind also in der Lage, auf unterschiedlichen Positionen Tore zu erzielen.
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