Borussia Dortmund erlebt in Sinsheim eine Art Auffahrunfall
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Sinsheim/Dortmund. . Vor ihrem Besuch auf der Automesse bauen die BVB-Spieler den Frust über das Remis bei der TSG Hoffenheim ab. Trainer Tuchel fand’s nicht schlimm.
Klein, aber prominent besetzt war die schwarz-gelbe Delegation, die am Donnerstag in Frankfurt eintraf. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, Trainer Thomas Tuchel sowie die Spieler Henrikh Mkhitaryan, Matthias Ginter und Torwart Roman Bürki hatten einen Sponsorentermin bei der IAA wahrzunehmen.
Umgeben von den Neuheiten der Automobilbranche mussten sie sich ein wenig fühlen wie am Vorabend in Sinsheim. Dort hatte es eine erstaunliche Neuheit der Fußball-Branche zu sehen gegeben: ein Spiel von Borussia Dortmund der aktuellen Saison, an dessen Ende der BVB nicht als Sieger stand.
1899 Hoffenheim und der Gast aus dem Westfälischen waren in guter Tradition in voller Geschwindigkeit aufeinander zugerast und hatten bei dem 90-minütigen Frontalzusammenprall ein aufregendes 1:1 zustande gebracht, das die Dortmunder Reisegruppe in der Beurteilung der Geschehnisse recht gespalten hinterließ.
Wut bei Mats Hummels
Mats Hummels zum Beispiel hatte sich direkt nach dem Abpfiff die Kapitänsbinde vom Arm gerissen und wütend auf den Rasen geworfen. Den Platz verließ er schwer angesäuert, das Stadion schweigend. Linksverteidiger Marcel Schmelzer erinnerte ungefragt, dass man da einen bislang sieglosen Gegner vor sich gehabt habe, der „sehr verunsichert“ war, „und wir haben es trotzdem geschafft, ihn in Führung gehen zu lassen“.
Erstes Remis für den BVB
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Thomas Tuchel war dies etwas viel der Selbstkasteiung. Grundsätzlich mag er, dass seine Spieler das Maximum anstreben, aber dieses Mal schien ihm ein Fall von Dramatisierung vorzuliegen. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht fühlen, als ob wir verloren hätten“, sagte der Trainer also und ließ wissen, dass er das in der zweiten Halbzeit Dargebotene für gut hielt, dass also „nichts Grundsätzliches“ falsch gelaufen war in dieser Partie, die den BVB vor dem Duell am Sonntag mit Darmstadt 98 (ab 17.30 Uhr live in unserem Ticker) und eine Woche später mit Branchenprimus Bayern München die Tabellenführung kostete.
Rotation macht sich bemerkbar
Das ist die eine Erkenntnis dieses Abends, die andere ist, dass den Dortmunder Kick-Betrieb zuletzt immer dann eine erkennbare Unwucht plagte, wenn der Trainer wagte, seinen zentralsten Spielern ein wenig Schonung zu gewähren. So war es in der vergangenen Woche im Europa-League-Spiel gegen Krasnodar, so war es auch jetzt gegen Hoffenheim, als Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan zunächst auf der Bank saßen. Erst mit ihnen in der zweiten Halbzeit entwickelte Tuchels Team mehr Spielkontrolle und Torgefahr. „Sie sind unverzichtbar für uns“, befand der Trainer spät am Abend, „aber ich würde es wieder so machen.“
Von Sebastian Weßling (aufgezeichnet in der Mixed Zone)
Er wird seinen Spielern schon beibringen, die Sache positiv zu sehen. Immerhin ist Dortmund weiterhin ungeschlagen. Auf weitere Neuheiten könnten sie beim BVB in den kommenden daher liebend gern verzichten.
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