Dortmund/Frankfurt. Mit einem angebrochenen Zeh ist Marco Reus von der Nationalmannschaft abgereist. Der Offensivspieler dürfte dem BVB aber nicht allzu lange fehlen.
Marco Reus kann die Situation genau einschätzen. Ende 2011 war es, als sich der Offensivstar von Borussia Dortmund, damals allerdings noch in Diensten der anderen Borussia aus Mönchengladbach, den Zeh brach. 19 Tage musste er damals aussetzen. Zum Glück, mag man sagen, ist der große Zeh des linken Fußes diesmal nur angebrochen. Eine offizielle Bestätigung des Vereins steht noch aus, aber so dürfte Reus abgesehen von den beiden Länderspielen gegen Polen (Freitag in Frankfurt/ live in unserem Ticker) und Schottland (Montag in Glasgow) nur das Bundesligaspiel gegen Hannover am 12. September und das erste Gruppenspiel in der Europa League gegen Krasnodar (17. September) verpassen.
“Das ist für uns und für Marco Reus bedauerlich”, hatte Bundestrainer Joachim Löw am Donnerstag des Ausfall seines Mittelfeldspielers kommentiert. Dieser hatte wohl am vergangenen Sonntag beim 3:1 über Hertha HSC einen Schlag abbekommen. “Am Mittwoch hat er dann geklagt, er könne nicht richtig auftreten”, so Löw, “beim Röntgen wurde dann der Riss entdeckt. Ich verzichte ungern auf ihn, denn er ist ein Spieler, der für die besonderen Momente und Entscheidungen sorgen kann.”
Ein gesundheitliches Seuchenjahr setzt sich fort
Reus ist dann sogleich abgereist nach Dortmund, um sich bei seinem Verein behandeln zu lassen. “Die Schmerzen machen einen Einsatz für die beiden anstehenden Länderspiele unmöglich”, hatte Mannschaftsarzt Dr. Josef Schmitt am Donnerstag mitgeteilt. Für den 25-fachen Nationalspieler setzt sich damit ein gesundheitliches Seuchenjahr fort: Im Juni vergangenen Jahres riss er sich im letzten Testspiel vor der WM in Brasilien gegen Armenien das Syndesmoseband an und verpasste somit den DFB-Triumphzug am Zuckerhut. Drei Bänderverletzungen am Sprunggelenk im September und November folgten Adduktorenprobleme im April und muskuläre Beschwerden im Mai.