Dortmund. Mit einem deutlichen Sieg gegen Odds BK hat sich Borussia Dortmund für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Einige Spieler aber blicken schon weiter.
Natürlich, so sagte es Mats Hummels, natürlich sei es noch zu früh, schon in den Februar, in den März oder noch weiter zu schauen - in die Monate, in denen die K.O.-Runde der Europa League ausgespielt wird. Aber natürlich, auch das machte der Kapitän von Borussia Dortmund deutlich, ist die Gruppenphase, die mit dem 7:2-Sieg über Odds BK und insgesamt vier Siegen in vier Spielen locker erreicht wurde, nicht das Ende aller Träume: "Dass wir von uns ganz klar das Weiterkommen erwarten, ganz egal, wer da kommt, ist keine Frage", sagte Hummels nach dem Spiel - und noch vor der Auslosung. "Selbst wenn wir aus jedem Lostopf den schwerstmöglichen Gegner bekommen, müssen wir trotzdem weiterkommen." Bekanntlich kam es anders, mit PAOK Saloniki, FK Krasnodar und FK Qäbälä sind die Gegner weniger sportlich als reisetechnisch herausfordernd.
Hummels spricht von "hohen Zielen im Wettbewerb"
BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte schon vor einigen Tagen erklärt, man wolle "Herausforderer für die Spitze" in diesem Wettbewerbs ein, Hummels ging noch einen Schritt weiter: "Wir werden nicht in vielen Runden Außenseiter sein und wir werden uns auch nicht so sehen", sagte er. "Wir haben hohe Ziele, in diesem Wettbewerb wie in jedem anderen Wettbewerb auch." Und zu diesen Zielen gehört ein Auftritt im Basler St.-Jakob-Park am 18. Mai 2016, wenn dort das Finale ausgetragen wird.
So wie der BVB in der bisherigen Saison aufgetreten ist, sollte er sich den Termin im Kalender zumindest freihalten. Auch gegen Odds BK zeigte sich die neue Qualität im Dortmunder Spiel, die präzise Ballzirkulation, das geduldige Warten auf die Lücke - und das blitzschnelle Ausnutzen derselben.
Die tapferen, aber doch arg limitierten Norweger von Odds BK mögen kein wirklicher Maßstab gewesen sein, die Sicherheit im Dortmunder Spiel beeindruckte dennoch. Auch nach dem 0:1 kam kein Zweifel auf, dass der Sieger nur Borussia Dortmund heißen könne, zu dominant war der BVB, zu sehr liefen die Norweger hinterher.
Finalsieg brächte Qualifikation für die Champions League
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"Wenn wir in der Europa League unser Spiel so durchdrücken, haben wir auch sehr gute Chancen, weit zu kommen", sagte der dreifache Torschütze Marco Reus - und präzisierte wenig später: "Es muss unser Ziel sein, ins Finale zu kommen, wir sind Borussia Dortmund und haben die Fähigkeiten dazu."
Positiver Nebeneffekt: Ein Finalsieg brächte die Qualifikation für die Champions League - und bei aller Wertschätzung für die Europa League, die man in Dortmund geradezu gebetsmühlenartig betont, bleibt die Königsklasse doch der Wettbewerb, in den der BVB zumindest nach eigenem Selbstverständnis gehört.