Dortmund. Ilkay Gündogan liefert seit Wochen starke Spiele ab, auch beim 7:2-Sieg über Odds BK glänzte er - das hat auch mit der neuen BVB-Spielweise zu tun.
Ilkay Gündogan hatte ein breites Grinsen im Gesicht, als er sich den Fragen der Journalisten stellte. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund freute sich über den 7:2-Sieg gegen Odds BK, die eigene bärenstarke Leistung und seinen Treffer zum 5:1. "Ein richtiger Hammer", grinste er, als der Fernschuss noch einmal über die Fernsehbildschirme in den Stadionkatakomben flimmerte und noch einmal zu sehen war, wie sehr Gästetorhüter Sondre Rossbach mitgeholfen hatte.
Ilkay Gündogan, Sie sind seit Wochen in guter Form. Warum wirkt das Fußballspielen derzeit so leicht bei Ihnen?
Ilkay Gündogan: Dazu leistet die Art unseres Spiels auch einen Beitrag: dass wir viel den Ball haben gegen einen defensiven Gegner. Das hilft mir natürlich. Und dann kommt mir auch entgegen, dass ich versuche, die einfachen Dinge zu machen und meine Mitspieler möglichst gut einzusetzen. Es macht einfach Spaß momentan.
Hat die komplette Mannschaft unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel den Spaß am Fußball neu entdeckt?
Gündogan: Gegenüber der letzten Saison auf jeden Fall. Das war sehr eine schwierige Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Jetzt ist alles auf Null gespielt, jeder Spieler musste sich neu beweisen, bei dem neuen Trainerteam. Und deren Aufgabe ist momentan ziemlich schwierig: Die elf besten oder formstärksten Spieler zu finden, die dann auf dem Platz stehen. Egal wer reinkommt, heute war es Jonas Hofmann, die Jungs machen ihre Aufgabe sehr gut. Und das hilft uns allen, dass wir wissen, dass wir auch in dieser Breite top aufgestellt sind.
Sind Sie selbst überrascht, wie gut die Automatismen schon funktionieren?
Gündogan: Dafür ist ja das Training da. Dafür üben wir viel im Passspiel - und dafür ist es wichtig, auf die Details zu achten: Wann spiele ich den Ball nach vorne, in welchen Fuß spiele ich ihn, wie nehme ich ihn an - das sind so Nuancen, die aber ein Spiel deutlich schneller machen können. Das kommt auch mir entgegen, und das ist ein Grund, warum ich mich momentan sehr wohl fühle.
Zunächst galten die zusätzlichen Qualifikationsspiele zur Europa League als Nachtei - muss man im Nachhinein sagen, dass sie eher hilfreich waren, damit die Spieler erkennen, dass die Ideen des neuen Trainers funktionieren?
Gündogan: Grundsätzlich sind Spiele immer gut. Die Sachen, die man im Training einstudiert, im Spiel auch umzusetzen, ist immer etwas Anderes. Deswegen ist momentan jedes Spiel gut - vor allem diese beiden gegen Odds, so verrückt sie auch waren. Wir wissen, wo wir noch Luft haben, und was wir schon richtig gut machen. Und deswegen gilt es jetzt, weiter an den Schwächen zu arbeiten, um die Gegentore zu reduzieren. Und wir können gerne weiter so viele Tore erzielen.