Wuppertal. Nach dem 2:0 gegen Betis Sevilla äußerte sich BVB-Trainer Tuchel auch zu Kevin Großkreutz. Sein Rat: “Es ist jetzt angesagt, viel zu trainieren.“

Herr Tuchel, welche Erkenntnisse hat das 2:0 gegen Betis Sevilla gebracht?

Thomas Tuchel: Wenige, dafür war es von uns nicht gut genug. Das Ergebnis ist okay, wir haben einige Spielminuten in die Beine bekommen. Über die Art und Weise, wie wir gespielt haben, gibt es keine zwei Meinungen: Das war sehr zäh. Das Niveau des Spiels war kein gutes. Wir hätten gerne dominanter gespielt.

Sven Bender hat in der Innenverteidigung gespielt, planen Sie mit ihm dort?

Tuchel: Nein, wir hatten keine Innenverteidiger mehr. Neven Subotic hat gefehlt, die U23 hat am Montag ein Pflichtspiel. Für Manni ging es darum, 90 Minuten auf dem Platz zu stehen, er musste dort spielen. In der ersten Halbzeit waren wir so dominant, dass es sich gar nicht so sehr von der Sechser-Position unterschieden hat.

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Wie ist denn der Stand bei Neven Subotic, er hat ja Rückenprobleme?

Tuchel: Er fehlt jetzt seit einer Woche, am Mittwoch hat er vormittags voll mittrainiert, da dachten wir, er ist über den Berg. Am Nachmittag hat er dann gemerkt, dass es vielleicht einen Tick zu viel war. Deshalb sind wir jetzt vorsichtig. Erik Durm hat heute übrigens individuell trainiert, aber bei ihm fehlt auch noch ein ganzes Stück.

Adrian Ramos ist heute eine Halbzeit lang nach seiner Verletzung wieder herangeführt worden. Wie haben Sie ihn gesehen?

Tuchel: Für ihn ist wichtig, sich wieder daran zu gewöhnen, zu spielen. Da hat man gemerkt, dass es für ihn derzeit noch was Anderes ist. Das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung, denn es kann nicht wieder alles sofort da sein. Was hilft, ist, wenn er trifft. Das gibt Selbstvertrauen, das hat man sofort gemerkt. Danach hat’s gleich freier ausgesehen bei ihm. Das ist das Positive heute, dass er getroffen hat, verletzungsfrei ist und auf dem Weg zurück ist.

Gab’s eigentlich zwischen Ihnen und Kevin Großkreutz nach dem Ärger die letzten Tage ein Gespräch?

Tuchel: Das ist nicht so sehr nötig. Die Aussage, mit der ich in Wolfsberg überrascht wurde, war ja in keinster Weise gegen mich gerichtet. Er hat ja nur gesagt, dass der Verein aktuell keine Gespräche mit ihm führt. Was ich wiederum für ganz normal halte, weil Kevin selbst vor vier Wochen noch gesagt hat, dass er eine Zeit hinter sich hat, in der zweifelte, ob er überhaupt nochmal zurückkommt. Es ist jetzt angesagt, viel zu trainieren und den Rückstand aufzuholen. Das war zwischen uns nie anders besprochen.

Stört Sie so ein Vorfall in der Vorbereitung?

Tuchel: Nein, das bin ich ja gewohnt, dass Überschriften gezimmert werden, die den Inhalt des Artikels nicht ganz wiedergeben. Es ist alles so, dass man ohne unnötigen Reibungsverlust weitermachen kann.