Wuppertal. Borussia Dortmund hatte das Testspiel im Griff, ohne für die ganz großen Glanzpunkte zu sorgen. Für einen Borussen gab es dennoch Sonderapplaus.

Borussia Dortmund hat am Samstag die 90-minütige Trainingseinheit in Form eines Testspiels in Wuppertal gegen Real Betis Sevilla mit 2:0 (1:0) gewonnen. Zwischen den beiden Qualifikationsspielen in der Europa League gegen den Wolfsberger AC wollte sich der BVB gegen den Aufsteiger der spanischen Primera División aber verständlicherweise kein Bein ausreißen. Trainer Thomas Tuchel ließ die komplette Elf, die am Donnerstag den mühevollen 1:0-Sieg in Klagenfurt eingefahren hatte, zu Hause. Die Tore gegen Sevilla mit dem Ex-Hamburger Rafael van der Vaart erzielten Adrian Ramos (36) und Oliver Kirch (85.).

Im Dortmunder Mannschaftsbus blieben somit etliche Plätze leer. Von den am Donnerstag eingesetzten Spielern liefen im Stadion am Zoo liefen lediglich die eingewechselten Gonzalo Castro, Shinji Kagawa und Kevin Kampl auf. Die verletzten Neven Subotic und Erik Durm blieben ebenfalls zu Hause. Dafür stand Adrian Ramos nach seiner langen Verletzung in der Startelf gegen Sevilla. Kevin Großkreutz, der in den letzten Tagen mit den Äußerungen über seine Unzufriedenheit beim BVB für Misstöne gesorgt hatte, wurde in der Pause eingewechselt und von den Dortmunder Fans lautstark begrüßt.

Innenverteidiger Bender und Ginter kaum gefordert

Angesichts der sportlich geringen Bedeutung zwischen den beiden Europapokalspielen lieferte der BVB in Wuppertal einen soliden Auftritt ab, ohne dabei zu glänzen. Vor allem die Innenverteidiger Sven Bender und Matthias Ginter verlebten einen weitgehend beschäftigungslosen Nachmittag. Nach einer ersten Annäherung durch Castros Freistoß übers Tor (6.) hatte Jakub Blaszczykowski in der 13. Minute die große Chance zum Führungstreffer auf dem Fuß: Der Linienrichter hatte seine glasklare Abseitsposition übersehen, doch der Pole schob den Ball an Sevillas Keeper Antonio Adán vorbei an den rechten Pfosten.

20 Minuten lang lief dann wenig zusammen, was an schwachen Abschlüssen und vielen unkonzentrierten Abspielen lag. Die schönste Kombination der ersten Halbzeit führte dann aber zur Führung: Moritz Leitner schickte nach einem Doppelpass mit Blaszczykowski Adrian Ramos steil, der Adán umkurvte und zum 1:0 (36.) einschob. Leitner vergab danach noch das eigentlich sichere 2:0 (40.), wobei auch schon Kampl ins leere Tor hätte schießen können.

Sarr klärte auf der Linie

Die im ersten Durchgang sehr defensiven und technisch limitierten Spanier kamen dann mit mehr Offensivgeist aus der Kabine. Van der Vaart prüfte zweimal Roman Weidenfeller (55. und 63.), der auch am Donnerstag im Rückspiel gegen Wolfsberg zwischen den Pfosten stehen soll. Piccini (70.) scheiterte aus kürzester Distanz. Marian Sarr klärte für den geschlagenen Weidenfeller in der Schlussphase noch auf der Linie.

Von den Dortmunder Angriffsbemühungen war im zweiten Durchgang so gut wie gar nichts zu sehen. An der Seite von Großkreutz und des ebenfalls nach der Pause eingewechselten Jeremy Dudziak mühten sich Kampl und Kagawa vergebens ab. Nennenswerte Chancen sahen die 11.434 Zuschauer und auch Thomas Tuchel bis zur 85. Minute keine, als Leitner aber Oliver Kirch bediente und der aufgerückte Linksverteidiger den Ball unter Adán durch zum 2:0-Endstand im Tor unterbrachte.

BVB: Weidenfeller - Kirch, Bender, Ginter, Stenzel - Leitner, Castro (73. Sarr) - Kampl, Kagawa (73. Sauerland), Blaszczykowski (46. Großkreutz) - Ramos (46. Dudziak)

Sevilla: Adán - Varela, Figueras, Pezzella, Piccini - Ceballo (26. Portillo), Digard, Alfred (64. Fabian), van der Vaart (79. Rennella) - Castro, Molina

Tore: 1:0 Ramos (36.), 2:0 Kirch (85.). Zuschauer: 11.434. Schiedsrichter: Patrick Alt