Klagenfurt. Starke erste, mäßige zweite Halbzeit. So oder so ähnlich viel das Fazit der BVB-Akteure nach dem 1:0 beim Wolfsberger AC aus. Die Stimmen
Erleichterung war das vorherrschende Gefühl bei Borussia Dortmund. Erleicheterung darüber, dass man eine gute erste nicht durch eine deutlich schwächere zweite Halbzeit zunichte gemacht und stattdessen ein 1:0 über die Zeit gerettet hatte. Bei Sport 1 äußerten sich die meisten BVB-Spieler daher einigermaßen zufrieden.
Jonas Hofmann: Nach zwei schweren Verletzungen war es schön, wieder ein Pflichtspiel bestreiten zu können. Momentan fühle ich mich einfach gut und bin froh, dass der Trainer mir das Vertrauen gibt. Und ich hoffe, mit dem Tor konnte ich es einigermaßen zurückzahlen. Der Rest des Spiels war dann leider so einigermaßen dahingelaufen, das hätte besser sein können. Wir wissen, dass wir alle noch nicht bei hundert Prozent sind, aber es geht darum, die Runde zu überstehen. Und an allen anderen Ecken arbeiten wir dann weiter.
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Hofmann zur zweiten Halbzeit: Der Platz wurde immer schlechter, die Beine wurden immer schwerer. Das soll keine Ausrede sein, aber dann kommen so ein paar Dinge dazu: Der Gegner hat nochmal eine Chance, die Zuschauer kommen wieder. Dann wissen wir, wie es im Fußball ist, dann kann es ganz schnell gehen – vor allem bei Standards. Wir haben uns vorher noch gewarnt. Dass der Gegner dann trotzdem noch so frei zum Kopfball kommt… Da haben wir Glück, einmal rettet Miki auf der Linie. Im Endeffekt sind wir froh, zu Null gespielt und gewonnen zu haben. Das ist ein gutes Resultat fürs Rückspiel.
Hofmann zum Eindruck vom neuen Trainer: Der ist sehr, sehr positiv. Wir hatten eine gute Ansprache vor Spiel, wo man gemerkt hat, dass es sehr gut passt zwischen Mannschaft und Trainer. Wir werden in den nächsten Wochen viel weiterarbeiten und uns extrem weiterentwickeln.
Marco Reus, Offensiv-Star der Borussia: Wolfsberg ist mitten in der Saison, wir kommen gerade aus der Vorberietung. Wir haben gut angefangen und hätten früher das 2:0 machen müssen. Über Standardsituationen war der Gegner aber sehr gefährlich. Wir wissen, dass wir noch viel zu tun haben und noch nicht alles 100-prozentig umgesetzt haben, was der Trainer uns vorgibt. Im Rückspiel werden sie wieder eng stehen. Wir dürfen das Tempo nicht rausnehmen. Wenn wir das haben, sind wir schwer zu bremsen.
Ilkay Gündogan: Das war verdammt knapp. Ich glaube, dass das größtenteils an uns lag. Wir müssen unser Spiel bei gegnerischen Standards verbessern, bei zwei Ecken wurde richtig gefährlich. Wir können von Glück reden, dass wir da keinen Ausgleich kassieren und unsere gute erste Halbzeit zunichtemachen.
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Gündogan zu seiner Form: Ich fühle mich fit. Ich konnte in der Vorbereitung gut arbeiten und nach meiner langen Verletzung die zweite Vorbereitung voll durchmachen, ohne Probleme. Das war für mich persönlich sehr wichtig. Ich versuche jetzt, intensiv weiterzuarbeiten. Das Trainerteam bespricht sehr intensiv und detailliert mit mir, was ich noch verbessern kann. Und ich freue mich, dass ich immer mehr die alte Form erreiche.
BVB-Trainer Thomas Tuchel: Verärgert ist das falsche Wort. Es ist der vierte Tag nach Trainingslager. Bei der Intensität, mit der wir trainiert haben, war mir schon bewusst, dass wir da hinten raus, wenn wir nicht klar führen, Stehvermögen brauchen, das wir noch gar nicht so haben. Und dann haben wir es mit einem Quäntchen Leidenschaft und dem nötigen Quäntchen Glück verteidigt. Und ich finde, auf so einem Weg ist es manchmal vielleicht sogar wichtig, mal so dreckig 1:0 zu gewinnen. Uns ging bis jetzt vieles leicht von der Hand. Aber das ist eine gute Lage für uns, ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und mit der Energie, mit der wir auf dem Platz standen.
Tuchel zum Tor: Das gefällt mir natürlich besonders gut, weil es so ein fleißiges Tor ist. Weil Aubameyang als Mittelstürmer von hinten kommt, die Balleroberung hat. Und dann geht es sehr schnell durchs Zentrum und dann nutzen wir über die Außen unsere Geschwindigkeit. Wir sind sehr glücklich mit diesem Tor.
Tuchel zum Rückspiel: Wir müssen ganz energisch und konsequent und voll auf Sieg spielen. Es ist ein enges Ergebnis, damit ist die Ausgangslage klar. Wir werden voll dranbleiben und voll auf Sieg spielen.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc: Wir haben sehr gut angefangen, das Spiel kontrolliert und es dann versäumt, in dieser Phase das zweite und dritte Tor zu machen. Hinten raus wurde es dann tatsächlich etwas eng. Wir haben unsere Linie verloren, Wolfsberg ist nochmal richtig gekommen, hatte ein paar gute Torchancen. Und wir sind froh, dass wir 1:0 gewonnen haben, das ist eine gute Ausgangslage für das Rückspiel.
Zorc über das Rückspiel: Wir müssen einfach über 90 Minuten unser Spiel durchzuziehen und aus unserer Überlegenheit und dem Ballbesitz mehr Torchancen herauszuspielen und diese dann auch zu nutzen.
Zorc zum Kader: Es kann noch sein, dass es noch Veränderungen geben wird, es ist ja noch etwas Zeit bis zum 1.9. Aber das werden wir nicht hier besprechen.
Dietmar Kühbauer, Trainer Wolfsberger AC: Man hat beim Gegentor gesehen, was in den Spielern von Borussia Dortmund steckt, wie gut sie Fußball spielen können. Wir waren da vielleicht zu verhalten, haben nicht so attackiert wie nach der Halbzeit und speziell in den letzten 30 Minuten. Für unser Tor waren die Chancen da. Aber es war auch nicht selbstverständlich, gegen so eine Top-Mannschaft selbst eine absolute Top-Leistung zu bringen.
Hofmann schießt BVB zum 1:0