Bad Ragaz. BVB-Manager Michael Zorc spricht über die Situation der Borussia im Angriff und über vermeintliche Luxusprobleme nach dem Gündogan-Verbleib.

Auch Michael Zorc dürfte erleichtert gewesen sein: Marco Reus, der das Vormittagstraining des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund nach einem Schlag auf das Sprungggelenk hatte abbrechen müssen, erlitt nach Auskunft der Ärzte nur eine leichte Bänderdehnung. Er wird mutmaßlich spätestens am Dienstag wieder ins Training einsteigen. Was der Sportdirektor zu einem Dortmunder Luxusproblem und zu möglichen Neuverpflichtungen sagt, steht hier.

Herr Zorc, wie erleben Sie die Mannschaft in den Tagen der Vorbereitung speziell im Trainingslager in Bad Ragaz?

Michael Zorc: Die Mannschaft ist sehr offen und neugierig. Sie hat lange Zeit mit Jürgen Klopp zusammengearbeitet, es ist klar, dass manche Trainingsinhalte anderer Natur sind als bisher. Aber sie geht die neuen Aufgaben mit Thomas Tuchel mit sehr viel Energie und und mit sehr viel Freude an.

Sie haben eine klare Ansage gemacht, dass nach dem Verkauf von Ciro Immobile kein neuer Stürmer mehr verpflichtet werden soll. Warum reicht das Personal mit Pierre-Emerick Aubameyang und Adrian Ramos sowie dem halben Stürmer Marco Reus?

Zorc: Wir haben keine klare Ansage gemacht, die einen Zukauf ausschließt. Wir haben gesagt, dass der Weggang von Immobile keinen Automatismus einer Neuverpflichtung auslöst. Das Thema Sturm ist eines, das wir natürlich diskutieren. Wir schauen uns den Markt an, aber es muss sinnhaft sein.

Der Verein hat Gonzalo Castro aus Leverkusen verpflichtet, als noch klar zu sein schien, dass Ilkay Gündogan den Verein verlassen würde. Hat der BVB nun ein Luxusproblem?

Zorc: Ich sehe das nicht als Problem, sondern als Extra-Qualität in unserem Kader, die wir in der vergangenen Saison nicht hatten. Castro hat bei Bayer Leverkusen auf unterschiedlichsten Positionen hervorragende Leistungen gebracht. Er ist flexibel einsetzbar, das ist eine große Stärke von ihm.