Berlin. Nach der Niederlage war der Zorn einiger BVB-Spieler auf den Schiedsrichter groß. Doch die Gründe für die Niederlage liegen anderswo. Ein Kommentar.
Marcel Schmelzer schimpfte wie ein Rohspatz. Noch während das DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg lief, sagte er Schiedsrichter Felix Brych deutlich die Meinung und sah nach dem Spiel die Gelbe Karte. Auch, als die 1:3-Niederlage für Borussia Dortmund feststand, führte der erste Weg des Linksverteidigers zum Unparteiischen, wenig später gesellten sich Neven Subotic und Jakub Blaszczykowski dazu und ließen Dampf ab. Und BVB-Trainer Jürgen Klopp lieferte sich noch einen Wortwechsel mit dem Vierten Offiziellen.
BVB-Stürmer Aubameyang wurde von Rodriguez zu Fall gebracht
Es war besonders eine Szene kurz vor Ende der ersten Halbzeit, die die schwarz-gelben Gemüter so erregte: Pierre-Emerick Aubameyang kam im Strafraum zum Abschluss und wurde dann von Wolfsburg Ricardo Rodriguez zu Fall gebracht - doch der Schiedsrichter verweigerte den Elfmeterpfiff, über den sich wohl kein Wolfsburger hätte beschweren können. 1:3 stand es zu diesem Zeitpunkt, die Partie hätte also nochmal deutlich spannender werden können.
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Und doch: Es wäre falsch, die Dortmunder Niederlage am Schiedsrichter festzumachen - sie war ein Produkt eigener Unzulänglichkeiten. Die 90 Minuten gegen Wolfsburg lieferten noch einmal einen Schnelldurchlauf dessen, was der BVB in dieser Saison allzu oft gezeigt hat: Vorne ließ man gute Möglichkeiten ungenutzt und verpasste es, sich für eine starke Anfangsphase zu belohnen.
Und hinten passierten individuelle Fehler, die auf diesem Niveau einfach nicht passieren dürfen. Jedem Wolfsburger Tor ging ein krasser Dortmunder Aussetzer voraus. Zudem kam es nach dem ersten Gegentor wie zu oft zu einem Bruch im Spiel, die eigenen Aktionen wurden weniger zwingend, gar fahrig, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten schien schlagartig halbiert.
Wer sich immer wieder solche Aussetzer wie der BVB leistet, sollt die Schuld nicht beim Schiedsrichter suchen, sondern in erster Linie: bei sich selbst.