Dortmund. . Sein letztes Duell mit Bayern München ist für Jürgen Klopp fast so wichtig wie ein Champions-League-Finale. Der scheidende Trainer will mit dem BVB ins Pokal-Endspiel.

Jürgen Klopp weiß, was ihn erwartet. „Ein superwichtiges Spiel“ komme auf sein Team zu, ein „außergewöhnlicher Gegner“ in einem Duell, „das zu den schwersten im Fußball“ zähle. So gipfelten die Ausführungen des Noch-BVB-Trainers zum DFB-Pokal-Halbfinale, in dem Borussia Dortmund Dienstag (20.30 Uhr/ARD) bei Bayern München gastiert, in sechs Worten: „Es ist ja quasi ein Finale.“

Solch ein Satz wird von Fußballtrainern inflationär genutzt, er verdeutlicht in diesem Fall aber auch sehr gut die Bedeutung dieses einen Spiels für die Schwarzgelben: In 90, notfalls 120 Minuten hat der BVB die Chance, einer oft enttäuschenden Spielzeit noch auf den letzten Metern ein versöhnliches Ende zu verleihen.

Jürgen Klopp träumt vom großen Abschied vom BVB

Denn Klopps Traum, noch einmal mit dem Laster um den Borsigplatz zu fahren, lässt sich nur dann erfüllen, wenn die Borussen im Spiel des Jahres heute das Endspiel erreichen. Tatsächlich scheint es so, als könnten die Dortmunder mit einem erneuten Triumph im DFB-Pokal nicht bloß mit ein paar Pflastern an den Beinen aus einer größtenteils verkorksten Saison gehen. Bei den Bayern zu gewinnen, die am Wochenende auf der Couch zum 25. Mal Meister geworden sind – wer hält dies bei den in der Bundesliga wieder geerdeten Himmelsstürmern für möglich? Und was den Trainer betrifft: Kann man sich für Klopp einen größeren Abgang als mit dem DFB-Pokal in der Hand vorstellen, selbst wenn er in dieser Saison als gescheitert gilt?

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Nachdem sich die Borussia zuletzt wieder berappelt hat, ist der Siegesdurst nun im Pokalwettbewerb immens: „Alle wollen ins Finale“, sagt Klopp voller Selbstvertrauen und erinnert an das magische 5:2 vor drei Jahren gegen die Bayern, „alle wollen das nochmal erleben.“

Das Halbfinale hat für die Dortmunder den Charakter einer Alles-oder-nichts-Partie, selbst wenn inzwischen der Weg, der von der Bundesliga in die Europa League führt, bei drei Punkten Rückstand auf den sechsten Tabellenplatz nicht mehr so steinig ist wie noch vor ein paar Wochen. Die Spieler haben nach zuletzt zwei Heimsiegen über Paderborn und Frankfurt jedenfalls Blut geleckt: „Ich bin noch nie um den Borsigplatz gefahren“, sagte Erik Durm in Anlehnung an den großen Wunsch seines Trainers. Shinji Kagawa fuhr die ganz breite Brust aus: „Dieses Spiel kommt uns sehr gelegen, wir haben wieder die richtige Richtung eingeschlagen.“ Der wieder erstarkte Matthias Ginter befand: „Wir haben keine Angst vor den Bayern.“

Für Klopp ist es das 23. Duell mit dem BVB gegen die Bayern

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Denn Bayern steht im 23. Duell mit dem BVB, seitdem Jürgen Klopp im Sommer 2008 das Traineramt in Dortmund übernommen hat, auch unter Druck. Die Meisterschaft ist schön und gut, Pep Guardiola hat jüngst aber zugegeben, dass in München nur das Triple zähle. Eine Halbfinalpleite gegen die Borussen wäre ein Rückschritt. Ein Scheitern in der Champions League gegen Barcelona würde den nationalen Titel ebenso schmälern.

Von daher erwartet Klopp motivierte Gegner, gleich mit welcher Formation diese auflaufen. Laut Klopp würden eh alle taktischen Planspiele mit dem Anpfiff über den Haufen geworfen: „Nadelstiche reichen gegen die Bayern nicht. Wenn wir aber unseren Plan durchgezogen haben, waren wir immer unangenehm.“

BVB-Trainer Klopp will vor Amtsübergabe Titel holen

Was dies für sie bedeutet, ist den Bayern während der sieben Klopp-Jahre in Dortmund bestens ein Begriff geworden. Der scheidende BVB-Trainer würde vor seiner Amtsübergabe im Sommer an Thomas Tuchel nichts lieber machen, als vorher den Pokal in den Berliner Abendhimmel zu recken.

Das Gerechtigkeitsgefühl der Borussen ist nach der Finalniederlage im letzten Jahr groß, als Mats Hummels’ Kopfballtreffer in der regulären Spielzeit nicht anerkannt worden war: „Seitdem wollen wir wieder dahin und den Pokal gewinnen“, betont Klopp, „dazu muss man früher oder später die Bayern schlagen." Ob in einem Halbfinale oder einem echten Endspiel.

FCB zu stark für Klopp-Elf

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