Dortmund. Klopp geht, Tuchel kommt: Thomas Tuchel wird Nachfolger von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund. Tuchel bekommt einen Dreijahres-Vertrag.

Jetzt ging alles doch ganz schnell. Borussia Dortmund hat einen neuen Coach: Thomas Tuchel (41) wird neuer Cheftrainer von Borussia Dortmund. Das gab der Verein am Sonntag in einer Pressemitteilung bekannt. Damit folgt er auf Jürgen Klopp, der unter der Woche seinen Rücktritt beim deutschen Vizemeister bekannt gab. Tuchel wird ab dem 1. Juli 2015 verpflichtet, heißt es in der Meldung. Der 41-Jährige erhält einen Dreijahres-Vertrag in Dortmund.

Allerdings will der Bundesligist den ehemaligen Mainzer erst in der Woche nach Saisonende offiziell vorstellen. Nähere Infos will der Verein auch erst dann geben. "Der BVB bittet um Verständnis dafür, dass sich alle Beteiligten bis zu diesem Zeitpunkt nicht zur Sache äußern werden", heißt es in der Bekanntmachung des Klubs.

Klopps Nachfolger Tuchel ein "Konzepttrainer"

Von 2009 bis 2014 coachte Thomas Tuchel den FSV Mainz 05, als Nachfolger von Jörn Andersen, der Jürgen Klopp beerbt hatte. Mit den Rheinhessen wurde Tuchel in seiner Premierensaison Neunter, in der Folge-Saison stellte er den Vereins-Startrekord auf: sieben Siege in den ersten sieben Spielen, Platz fünf am Ende des Fußballjahres.

Von den "Bruchweg-Boys" über das Sabbatical zum BVB

Es war diese Spielzeit, die Tuchels Ruf als "Konzepttrainer" zementierte. Passorientiertheit, Pressing, Rotation, taktische Flexibilität: Seine "Bruchweg-Boys" um Lewis Holtby und André Schürrle elektrisierten die Liga. 2014 trat der gebürtige Krumbacher von seinem Posten zurück und legte ein Sabbatjahr ein. Wie Klopp steht der "Nerd aus Mainz" (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) für modernen Angriffs- und Tempofußball. Nicht nur deshalb wurden sie oft miteinander verglichen. Beide debütierten beim FSV Mainz als Trainer einer Profimannschaft, beide haben einen akademischen Hintergrund und beide verfügen über großes rhetorisches Geschick.

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BVB erhält Zuschlag beim begehrten Trainer Tuchel

Tuchel gilt als berechnend, eigenwillig, zuletzt schien er mit Leipzig, Hamburg und Dortmund gleich mit drei Vereinen gleichzeitig in Kontakt zu stehen. Den Zuschlag sicherte sich nun der BVB und kann somit mit dem begehrten Coach den Neuanfang planen. Zwischenzeitlich stand auch Borussia Mönchengladbachs Erfolgscoach Lucien Favre auf dem Wunschzettel von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Doch der Gladbach-Trainer erteilte der Namenscousine eine Absage. (nie)

So tickt Thomas Tuchel

Ein Vortrag, den er noch als Mainz-Trainer gehalten hat:

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BVB beendet Spekulationen um umworbenen Fußball-Coach Tuchel 

Schalke 04: Sportvorstand Horst Heldt vom FC Schalke 04 bestätigt nach Tuchels verkündetem Ende in Mainz 2014 ein Gespräch mit dem Manager des FSV Mainz 05, Christian Heidel, über den Coach. Nach der schwachen Hinrunde der Saison 2013/14 mit Trainer Jens Keller besteht Interesse an einer Personalveränderung. Heidel berichtet zudem über Vertragsgespräche zwischen Tuchel selbst und S04, die hinter dem Rücken des Managers geführt worden sein sollen. Königsblau entscheidet sich später für Roberto di Matteo als Keller-Nachfolger.

Galatasaray Istanbul: Mainz dementiert Ende Juni 2014 Gerüchte um ein Interesse von Galatasaray Istanbul an Tuchel. "Es war doch klar, dass die Gerüchte losgehen. Das wird uns begleiten, bis Thomas von uns weggeht", sagt Manager Heidel.

Nationalmannschaft: Tuchel wird vor der Weltmeisterschaft sowohl als Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw wie auch als Nachfolger des scheidenden Co-Trainers Hansi Flick, der zum DFB-Sportdirektor aufsteigt, gehandelt. Tuchels Sprecher Felix Ahns dementiert Gespräche mit dem DFB. Löw bleibt als Weltmeister-Coach, sein neuer Assistent wird der ehemalige Stuttgarter Thomas Schneider.

Tuchel bei RB Leipzig, Stuttgart und Hamburg im Gespräch - auch Schalke wollte Tuchel

RasenBallsport Leipzig: Nach der Trennung von Trainer Alexander Zorniger im Februar kursiert der Name des Ex-Mainzers beim Fußball-Zweitligisten. Sportdirektor Ralf Rangnick bestätigt Tuchel erst offiziell als Kandidaten, um später zu verkünden, dass dieser nicht nach Leipzig kommen wird.

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VfB Stuttgart: Angeblich soll der ehemalige Stuttgarter Tuchel selbst Interesse an einer Arbeit bei den abstiegsbedrohten Schwaben angemeldet haben. Der VfB plant Medienberichten zufolge aber mit dem Ex-Leipziger Zorniger.

Hamburger SV: In Hamburg taucht der Name Tuchel mehrfach auf: Als Nachfolger von Mirko Slomka in der Saison 2013/14 und mehrfach in der desaströsen Saison 2014/15 - bis Bruno Labbadia vorgestellt wird.

Borussia Dortmund: Nach dem Ende der Ära von Jürgen Klopp tritt Tuchel im Sommer das schwere Erbe des langjährigen Erfolgscoachs an. (mit dpa)