Essen. Borussia Dortmunds Starspieler könnte seinen Vertrag verlängern. Könnte er aber auch nicht. Über Wasserstandsmeldungen im Fußball. Ein Kommentar.
Früher ging man ahnungslos in Frieden ins Bett, und am nächsten Morgen war die Welt im Krieg. Heute rast jede Nachricht, die wichtig ist, in Minuten um die Erde. Und das, was nur für wichtig gehalten wird, auch. Am Montag lautete eine mit hoher Dringlichkeit und höchstem Tempo veröffentlichte Meldung: „Spektakuläre Wende – Marco Reus könnte seinen Vertrag beim BVB verlängern.“
Es ist ein schwieriges Geschäft geworden, mit einer Nachricht wie dieser umzugehen. Im Fall Reus steht auf der einen Seite das Wissen um die Gemütslage vieler Fans: Jeder Informationsschnipsel zählt, und womöglich stimmt ja die Richtung. Auf der anderen Seite steht: Verein, Spieler und Berater schweigen. Und damit genau die Quellen, die wissen, was wirklich Sache ist.
Meldung lässt Alle gut darstehen
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Zur Einordnung deshalb nur soviel: Es ist eine Wasserstandsmeldung, die zunächst mal jedem nützt. Reus steht da als Spieler, dem es nicht nur um Geld geht und der an die Borussia glaubt. Der Verein als so gefestigt attraktive Adresse, dass er trotz seiner bislang vermurksten Saison seinen Top-Mann halten kann. Und welchen Berater sollte es stören, dass die Konkurrenz davon erfährt und so ein bisschen unter Druck gerät? Kein Wunder also, dass niemand die passende Gegenmeldung abgesetzt hat: „Marco Reus könnte seinen Vertrag beim BVB auch nicht verlängern“.
Wie’s kommt? Die Zeit, die wir uns kaum noch geben, wird es bringen.