Dortmund. Am Mittwoch empfängt Borussia Dortmund den FC Augsburg zum ersten Heimspiel der Rückrunde - Trainer Klopp findet lobende Worte für den Gegner.
Die Ausgangslage ist in etwa so, wie man sie erwarten würde, wenn Borussia Dortmund den FC Augsburg empfängt (Mittwoch, 20 Uhr/ LIVE bei uns im Ticker). Eine Mannschaft im Rennen um die Champions-League-Teilnahme trifft auf eine im Abstiegsplatz. Allerdings sind es die Dortmunder, die sich auf den fußballerischen Existenzkampf beschränken müssen, während die Augsburger zumindest im Stillen von Fußball-Reisen in die Metropolen Europas träumen dürfen.
Wirklich überraschend ist dabei aber nur der BVB-Absturz in all seinem Ausmaß, der den Verein bis auf Rang 18 hat abstürzen lassen. Der Augsburger Aufschwung auf den derzeitigen fünften Tabellenplatz dagegen ist vor allem Resultat kluger Arbeit, die Manager Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl am deutlich kleineren der beiden bayerischen Bundesliga-Standorte leisten. Mit viel Weitsicht und Geschick hat man hier für vergleichsweise wenig Geld einen höchst beachtlichen Kader komponiert, mit dem man sich derzeit - ganz anders als die Dortmunder - am oberen Rand seiner Möglichkeiten bewegt. "Das ist ein sehr, sehr starker Gegner, eine außergewöhnlich stark zusammengestellte Mannschaft", lobt auch BVB-Trainer Klopp. "Augsburg ist eine sehr selbstbewusst auftretende Mannschaft, die komplett auf Fußball gebürstet ist."
FCA beeindruckte gegen Hoffenheim
Eine Kostprobe ihres Könnens lieferten die FCA-Akteure jüngst beim 3:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim ab. Dabei beeindruckte vor allem die Mittelfeldzentrale: Denn zusätzlich zu Daniel Baier, dank seiner Zweikampf- und Passstärke einer der stärksten Bundesliga-Sechser der vergangenen Spielzeiten, hat man in der Winterpause noch Pierre-Emile Hojbjerg vom FC Bayern München ausgeliehen - und damit zwei starke Spieleröffner in den eigenen Reihen.
"Gegen Augsburg muss man große Räume geschickt verteidigen", sagt Klopp, "und dann die durch diese sehr mutige Aufbauformation entstehenden Räume selber Gefahr entwickeln können." Schritt eins - das geschickte Verteidigen, gelang zuletzt gegen Bayer Leverkusen (1:1) schon weitgehend, Schritt zwei - das Nutzen eventuell vorhandener Räume - noch nicht. Laut Trainer Klopp verzichtete man gegen die Rheinländer allerdings bewusst auf viele offensive Elemente, an denen man in der Vorbereitung gefeilt hatte. "Es wäre praktisch, wenn jetzt das eine oder andere Element noch dazukäme", sagt er. "Es ist alles da."
Augsburg bei Standards gefährlich
Besonderes Augenmerk könnte dabei auf den Standardsituationen liegen: Augsburg hat schon viele Tore nach ruhenden Bällen erzielt - aber auch schon einige kassiert. Gegen Hoffenheim resultierten die ersten beiden Tore und der Gegentreffer einer solchen Situation. Lässt dies also Standardtore erwarten? "Es erhöht die Wahrscheinlichkeit, weil Augsburg eine Mannschaft ist, die große Qualität hat bei der Ausführung dieser wichtigen Standardsituationen", sagt Klopp. "Das ist aber leider nicht ihre einzige Möglichkeit, das Spiel zu beeinflussen."
Doch auch seine eigene Mannschaft hält der BVB-Trainer weiterhin für "fußballerisch talentiert, daran hat sich nichts geändert". Entscheidend wird nun sein, welches Team Klopps großen Worten eher gerecht werden kann.