Dortmund. . Nach dem beispiellosen Absturz auf Platz 17 hat Borussia Dortmund am Dienstag mit frischem Mut und Neuzugang Kampl die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde aufgenommen. Klopp steht mit dem BVB im Abstiegskampf und der Champions League vor großen Herausforderungen.

Alles auf Anfang: Im neuen Jahr will Borussia Dortmund mit frischem Mut und Neuzugang Kevin Kampl zu alter Stärke zurückfinden. Trainer Jürgen Klopp steht nach der katastrophalen Hinrunde mit seinem auf Tabellenplatz 17 abgestürzten Edelkader in den kommenden Monaten vor immensen Herausforderungen. Am Dienstag startete der BVB das Unternehmen Aufholjagd, das Klopp bereits nach der bitteren 1:2-Pleite bei Werder Bremen vor 17 Tagen kämpferisch angekündigt hatte. "Meine Akkus sind voll", sagte der gut gelaunte BVB-Trainer am Dienstag. "Ich bin voller Vorfreude. Ich war nicht erleichtert über unsere Situation, aber darüber, dass wir uns in der Pause davon lösen konnten. Wir haben ein Riesenprogramm vor uns und gedenken, die Rückrunde positiv mit Lust und Vorfreude anzugehen."

Gegen 13.30 Uhr versammelte der braun gebrannte Klopp seine Spieler in der Leichtathletikhalle neben dem Dortmunder Stadion erstmals im neuen Jahr. Auf dem Programm stand ein Laktattest, um die Ausdauerwerte zu bestimmen. Nicht beim Trainingsauftakt dabei waren Pierre-Emerick Aubameyang, der sich mit Gabun auf den Afrika-Cup vorbereitet, sowie der Japaner Shinji Kagawa und der Australier Mitch Langerak. Beide nehmen mit ihren Auswahlteams im Januar an der Asien-Meisterschaft teil. Eric Durm und Neven Subotic verpassten die Einheit wegen Magen-Darm-Beschwerden, auch der leicht erkältete Ciro Immobile soll den Fitnesstest am Samstag vor der Abreise ins Trainingslager nach La Manga nachholen. Mit nach Spanien wird auch Adrian Ramos reisen, der seinen Muskelfaserriss noch nicht ganz auskuriert hat.

Borussia Dortmund lebt "extrem vom Training"

Voller Elan nahm der slowenische Neuzugang Kampl, der für rund zehn Millionen Euro von RB Salzburg losgeeist wurde, in Dortmund das Training auf. Mit der Verpflichtung des 24 Jahre alten variabel einsetzbaren Offensivspielers verbinden sich große Hoffnungen auf mehr Durchschlagskraft und Kreativität. "Er muss hier keine Wunderdinge vollbringen, darf aber gerne vorneweg gehen. Wir sind froh, dass er hier ist", sagte Klopp. In der gut dreiwöchigen Vorbereitung sollen auch die lange oder häufiger verletzten Leistungsträger wie Mats Hummels, Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Nuri Sahin, Marco Reus, Henrich Mchitarjan und Sokratis auf einen optimalen Fitnessstand gebracht werden.

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Für das intensive Lauf- und Pressingspiel der Borussia benötigt Klopp körperlich absolut fitte und ausdauernde Profis. "Viele meiner Spieler konnten lange nicht mehr so trainieren, wie es nötig gewesen wäre", sagte der Coach, der mit intensiven Einheiten daheim und im einwöchigen Trainingslager die Grundlagen für eine bessere Rückrunde legen will: "Wir leben extrem vom Training. Wenn wir hart arbeiten, wird es deutlich schwerer werden, uns zu schlagen."

Den Resetknopf drücken und dann punkten, punkten, punkten

Der 47-Jährige weiß, dass sein Kader, der in der Champions League immerhin für Furore sorgte und im Achtelfinale auf Juventus Turin trifft, deutlich mehr Potenzial besitzt, als er es in den meisten Bundesligapartien zeigte. Kaum ein Spieler erreichte Normalform. "Wir stehen zurecht unten drin und haben nun 17 Spiele Zeit, uns da rauszukämpfen", erklärte Hummels. Auch für Klopp, der Balance und Stabilität im Mannschaftsgefüge wiederherstellen muss, steht zunächst ausschließlich der Kampf gegen den Abstieg im Vordergrund.

Den Resetknopf drücken und dann punkten, punkten, punkten - so lautet das Motto schon für den Rückrundenauftakt bei Bayer Leverkusen am 31. Januar. Da ist noch eine Rechnung offen, denn das schnellste Tor der Bundesliga-Historie durch Karim Bellarabi zum Saisonstart war der Ausgangspunkt der BVB-Talfahrt. Doch allein mit spielerischen Mitteln, das haben die vergangenen Partien gezeigt, wird sich der Vizemeister nicht aus dem Tabellenkeller befreien können. Klopp: "Mit einer vermeintlichen Spitzenmannschaft Abstiegskampf zu spielen, das wird eine wahnsinnige Herausforderung auch für mich." (dpa)