Leverkusen. . Nach der Niederlage in Monaco braucht Bayer Leverkusen im Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon drei Punkte. Dazu müssen die Rheinländer allerdings wieder zu der Form finden, mit der sie zu Beginn der Saison reihenweise Siege einfuhren.

Roger Schmidt hat am vergangenen Wochenende eine neue Bekanntschaft gemacht. In Freiburg lief dem Leverkusener Cheftrainer jedoch keine freundliche Schwarzwälderin über den Weg – sondern Fritz Keller. Das Gesicht des Ersten Vorsitzenden vom SC Freiburg war Schmidt, zuletzt in der österreichischen Liga beschäftigt, allerdings noch etwas fremd. Deshalb wollte er von Keller, als der sich über Schmidts verbale Einlassungen beim vierten Offiziellen echauffierte, den Ausweis sehen.

Eine kleine Peinlichkeit am Rande, die Bayers Sportdirektor Rudi Völler („Unser Trainer kannte den Präsidenten nicht, ich habe beide beruhigt“) bald aus der Welt schaffte. Eine größere Peinlichkeit droht den Leverkusenern dagegen in der Champions League. Denn nicht nur in der Liga ließen die einstigen Blitzstarter inzwischen erste Federn, auch den Start in die Königsklasse haben sie mit dem 0:1 in Monaco vor zwei Wochen in den Sand gesetzt.

Ohne Gonzalo Castro

„Klar, jetzt stehen wir unter Druck“, charakterisiert Völler Bayers zweite Partie in der Gruppenphase an diesem Mittwoch gegen Benfica Lissabon. Die Voraussetzungen für das Duell mit dem Europa-League-Finalisten der letzten zwei Jahre sind auch Karim Bellarabi geläufig, die Aufgabe geht er daher mit freundlichem Ernst an. „Lissabon ist eine super Mannschaft, wir freuen uns, dass sie in unserer Gruppe ist“, begrüßt der 24-Jährige den offensivstarken Tabellenführer der portugiesischen Liga höflich, fügt aber recht bestimmt hinzu: „Drei Punkte würden uns sicher gut tun.“ Und: „Wir werden Vollgas geben.“

Nichts anderes ist man von den Rheinländern in dieser Saison gewohnt, allerdings sind die Motoren der Offensivspieler ins Stottern geraten. Auch der von Bellarabi, der beim 0:0 in Freiburg zwar fulminant die Latte traf, aber eben nicht ins Tor. Bei dieser zentralen Übung tat sich Leverkusen zuletzt generell schwer.

Castro wird verletzt fehlen

„Es wird Zeit, dass wir unsere Kisten machen“, nörgelte Lars Bender, der Mann aus dem defensiven Mittelfeld. Dass sich der formstarke Gonzalo Castro beim Abschlusstraining zum Freiburg-Spiel einen Faserriss zuzog und auch gegen Lissabon fehlen wird, macht die Sache nicht einfacher. „Benfica ist eine extrem schwierige Aufgabe, aber in dieser ausgeglichenen Gruppe kommt es auf die Heimspiele an“, betont Bender. Und Sportchef Völler seufzt: „In der Gruppenphase ist wirklich jedes Spiel schon ein Endspiel.“

Das dürften auch die Portugiesen so sehen: Benfica unterlag zum Auftakt St. Petersburg mit 0:2.