Hamburg. Vitali Klitschko, Profi-Boxer im Ruhestand und Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, kann sich aufgrund des derzeitigen Agierens Russlands “nicht vorstellen, 2018 zur WM zu fliegen“. Auch von anderen Politikern erhält sein Boykott-Aufruf Unterstützung.
Der ukrainische Politiker und ehemalige Profiboxer Vitali Klitschko hat einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland zur Diskussion gestellt. "Wenn unser östlicher Nachbar weiter Terroristen unterstützt und Waffen liefert, kann ich mir nicht vorstellen, 2018 zur WM zu fliegen", sagte der Boxweltmeister im Ruhestand am Montagabend bei der Verleihung des "Sport Bild"-Awards in Hamburg. "Soll man das machen? Mal sehen", ergänzte der Bürgermeister von Kiew.
Klitschko appellierte an die europäischen Staaten, der Ukraine im Konflikt mit Russland zu helfen. "Wir müssen europäische Standards in das Land bringen - ohne finanzielle Unterstützung und Waffen ist das nicht möglich", sagte der 43-Jährige. "Man muss kämpfen für seine Visionen, seine Werte."
Auch Seehofer kritisiert WM-Vergabe nach Russland
Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte Klitschko bei der Veranstaltung für sein Lebenswerk geehrt. "Ihr neuer großer Kampf hat gerade erst begonnen", sagte zu Guttenberg. "Sie haben unsere Unterstützung verdient."
Zuvor hatte auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) die WM-Vergabe an Russland kritisiert. "Bleibt Putin bei seiner bisherigen Linie, kann ich mir eine Fußball-WM in Russland nicht vorstellen", sagte Seehofer Anfang August. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) lehnte eine Neuvergabe der WM ab. (dpa)