Bremen. Nach Bremens Beschluss, die Verbände in Zukunft an Kosten für Polizeieinsätzen im Rahmen von Fußballspielen beteiligen zu wollen, reagierte der DFB prompt und entzog der Hansestadt das kommende Länderspiel gegen Gibraltar. Bremens Regierungschef kritisiert diesen Beschluss.
Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen hat die Verlegung des Fußball-Länderspiels von Bremen nach Nürnberg massiv kritisiert. "Wir weisen ein solches Verfahren aufs Schärfste zurück", sagte der SPD-Politiker am Freitag laut Mitteilung in Bremen. Im Namen der Freien Hansestadt Bremen verwahre er sich dagegen, "dass mit unlauteren Mitteln, nämlich dem Entzug eines Länderspiels, Druck gegen eine demokratisch legitimierte Entscheidung des Senats ausgeübt werden soll. Das ist kein Umgang mit einem gewählten Parlament und einer Landesregierung."
Der Deutsche Fußball-Bund DFB hatte Bremen am Freitag den Auftritt von Joachim Löws Weltmeistern gegen Gibraltar entzogen und beschlossen, die Hansestadt bei allen Länderspielen vorerst zu meiden. Am 14. November soll die EM-Qualifikation stattdessen in Nürnberg stattfinden.
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"Sich einem möglichen Urteil stellen"
Böhrnsen forderte die Verantwortlichen auf, zu einer sachlichen Argumentation zurückzukehren. "Es handelt sich um umstrittene Rechtsfragen, bei deren Beurteilung sich auch der Blick in das europäische Ausland lohnen kann, in dem es ähnliche Probleme mit Risiko-Spielen gibt." Für die Lösung dieser Rechtsfragen gebe es Gerichte. "Argumente auszutauschen, vielleicht auch mit heftigen Tönen, und sich am Ende einem möglichen Urteil zu stellen, das ist die richtige Art. Keine Art ist es dagegen, demokratische legitimierte Regierungen unter Druck zu setzen." (dpa)