Leverkusen. Leverkusens Bundesliga-Kicker haben das "Schmuckkästchen" ihrer umgebauten BayArena mit einem Sieg eingeweiht. Stefan Kießling schoss das "goldene Tor" zum 1:0 (0:0) über die TSG Hoffenheim.

Dabei leistete die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick lange Zeit hartnäckige Gegenwehr. Bayer verdiente sich die drei Punkte am Ende auch dadurch, dass die Truppe in ihrem Elan gegen einen defensiv starken Gegner nie nachließ. Das Freibier, das der Klub hinterher zur Feier des Tages vor dem chicen Stadion ausschänken ließ, schmeckte den Fans von Leverkusen jedenfalls vorzüglich.

Vielzahl der Torszenen blieb aus

Wer auf ein ähnliches Feuerwerk gehofft hatte wie in der letzten Saison bei Leverkusens 5:2-Sieg über die Hoffenheimer, der wurde von der ersten Halbzeit doch ein wenig enttäuscht. Sicher, beide Teams zeigten auch diesmal wieder schnellen, technisch hochstehenden Fußball, aber die Vielzahl der Torszenen, die mancher erwartet hatte, blieb nun mal aus. Deutlich wurde in diesen ersten 45 Minuten in der umgebauten BayArena, dafür schon mal: Sowohl Bayer als auch die TSG haben sich vor allem in der Defensive gezielt und erfolgreich verstärkt. Bei den Gästen verhinderte der von Hertha BSC Berlin gekommene neue Abwehrchef, dass die Hausherren zu mehr als zwei Tormöglichkeiten kamen, auf Seiten von Bayer spielte der vom FC Liverpool geholte Routinier Sami Hypiää genau so, wie ein Routinier spielen soll: Der 35-jährige Finne war immer da, wo er hingehörte.

Lediglich einmal musste Bayer-Keeper Rene Adler bis zur Pause eingreifen, lenkte den Schuss von Vedad Ibisevic in der 21. Minute dabei reaktionsschnell zur Ecke. Auf der Gegenseite gab's einen Schreckschuss von Tranquillo Barnetta (17.), den Timo Hildebrandt auf die gleiche Weise entschärfte. Große Aufregung in der 34. Minute: Im Anschluss an einen Eckball köpfte der aufgerückte Hypiää die Kugel aus kurzer Distanz in Richtung Tor, und bei der Abwehr eines Hoffenheimers sah's verdächtig nach "Handspiel" aus. Doch Schiedsrichter Gagelmann ließ weiterlaufen.

Bayer blieb auch in der zweiten Halbzeit am Drücker, doch auch jetzt blieben die ganz großen Tormöglichkeiten rar - bis zur 66. Minute. Da ließ Stefan Kießling Marvin Compper ausssteigen, hatte aus etwa 14 Metern plötzlich völlig freie Schussbahn, jagte den Ball aber über das Tor. Eine Mnute später machte er es besser. Renato Augusto hatte von rechts scharf nach inen gepasst, Eren Derdiyok verlängerte, und Kießling vollendete aus wenigen Metern. 1:0 - Trainer Jupp Heynckes strahlte, und die Bayer-Fans konnten endlich feiern. Beinahe wäre Kießling kurz vor Schluss sogar noch das 2:0 gelungen, doch seinen Kopfball im Anschluss an eine Flanke des eingewechselten Toni Kroos wehrte Hildebrandt mit einem Blitzreflex ab.