Essen. Erst spät wurde er Nationaltorwart. Als Talent war er in Mönchengladbach gestartet, doch in Spanien und in der Türkei wurde er nicht glücklich. Erst in Hannover stabilisierte er sich sportlich wieder.
Robert Enke, der sich am Dienstagabend das Leben nahm, war ein außergewöhnlicher Sportler. Nicht nur, weil er sein Handwerk verstand und zum Nationaltorhüter aufstieg. Sondern auch, weil er schwere Wege ging und sich aus einem Tal zurück nach oben kämpfte.
Als Top-Talent debütierte der aus Jena gekommene Torwart 1998 in der Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Von 1999 bis 2002 spielte er bei Benfica Lissabon, dort stieg er als Kapitän zum Star auf, bevor ihn der FC Barcelona verpflichtete. Doch bei Barca spielte der Torhüter keine Rolle. Er wurde zu Fenerbahce Istanbul abgeschoben – nach nur einem Spiel flüchtete Robert Enke aus der Türkei.
In Hannover erstklassig
Am Tiefpunkt seiner Karriere versuchte er einen Neuanfang bei CD Teneriffa in der zweiten spanischen Liga. 2004 holte ihn Hannover 96 zurück nach Deutschland, Robert Enke war dem Verein sehr dankbar für dieses Vertrauen. Er bestätigte es sportlich: In Hannover spielte er kontinuierlich auf höchstem Niveau, 2007 wurde er erstmals in die Nationalelf berufen. Bundestrainer Joachim Löw hatte Robert Enke bereits für das entscheidende WM-Qualifikationsspiel in Russland im Oktober als Nummer eins auserkoren, bevor ihn eine rätselhafte Erkrankung stoppte.