Freiburg. Der SC Freiburg steht in der Europa League vor dem Aus in der Gruppenphase. Gegen den portugiesischen Vertreter GD Estoril kam die Mannschaft von Trainer Christian Streich nur zu einem 1:1 (1:0) und hat nur noch minimale Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde.
Es ist wie verhext: Der SC Freiburg kann einfach nicht mehr siegen. Auch gegen das bis dahin punktlose GD Estoril Praia kamen die Badener in der Europa League nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und haben damit kaum noch Chancen auf das Weiterkommen. Dabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Vladimir Darida, der teuerste Fußball-Einkauf in der Vereinsgeschichte, überzeugte am Donnerstagabend über weite Strecken als Torschütze und Ideengeber. Der tschechische Nationalspieler nährte die Hoffnung auf bessere Zeiten, ehe er in der 77. Minute müde war und durch Mike Hanke ersetzt wurde.
Vier-Millionen-Mann Darida trifft in seinem ersten Pflichtspiel
Vor 14.500 Zuschauern im Mage Solar Stadion hatte der Vier-Millionen-Euro-Mann in der 11. Minute bei seinem Pflichtspiel-Debüt gleich das Führungstor für den Tabellen-Vorletzten der Bundesliga erzielt. Nach der Pause sorgte der Brasilianer Seba (53.) nach einem Konter für den Ausgleichstreffer. Es war der erste richtige Angriff der Portugiesen.
Nach nun insgesamt zwölf sieglosen Begegnungen in Bundesliga und Europa League müssen sich die Freiburger im richtungsweisenden Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV steigern. Fünf Tage nach der Nullnummer in Bremen und drei Tage vor dem Duell mit dem HSV am Sonntag hatte Trainer Christian Streich seine halbe Mannschaft umgebaut.
Die verletzt gewesenen Vegar Eggen Hedenstad und Darida waren erstmals dabei. Linksverteidiger Nicolai Lorenzini, der sonst in der Regionalliga bei den Amateuren spielt, war in die Europa-League-Startelf befördert worden. Zudem waren noch Immanuel Höhn und Francis Coquelin neu in der Anfangsformation.
Gegen harmlose Portugiesen zeigte Darida sofort Qualitäten als Passgeber und deutete an, warum der Sportclub für den Mittelfeldspieler vier Millionen Euro Ablöse nach Pilsen überwiesen hat. Der Premierentreffer des Tschechen, der in Freiburg einen Vertrag bis 2018 unterschrieben hat, landete abgefälscht im kurzen Eck. Danach versäumten es die Hausherren, frühzeitig alles klar zu machen. Immer wieder spielten sie Aktionen nicht konsequent zu Ende und ließen dadurch Estoril unnötig aufkommen.
Coquelin scheiterte freistehend an Estorils Keeper Vagner
Im dritten Europapokalspiel der Saison wurden kurz nach der Pause Erinnerungen wach an das 2:2 gegen Slovan Liberec, als die Freiburger eine 2:0-Pausenführung noch verspielt hatten. Acht Minuten nach dem Wechsel liefen die Gastgeber in einen selbst verschuldeten Konter, Luis Leal spazierte unbedrängt durch das Mittelfeld, Torhüter Oliver Baumann kam nicht konsequent aus seinem Kasten - und schon stand es 1:1. Die Gäste wurden danach offensiver und mutiger, die Freiburger fanden in der mäßigen Begegnung kein Mittel mehr. Am Ende kam auch noch Pech hinzu, als Coquelin neun Minuten vor dem Abpfiff völlig freistehend an Estorils Keeper Vagner scheiterte. (dpa)