Löw bleibt Personalpolitik trotz Gomez-Verletzung treu − Kießling kein Thema
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Berlin. Wegen seiner Knieverletzung fällt Mario Gomez zwei Monate aus. Joachim Löw macht sich aber keine Gedanken über Notpläne im Sturm der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das etablierte Personal reicht dem Bundestrainer. Stefan Kießling braucht er weiter nicht.
Joachim Löw sieht trotz der schweren Knieverletzung von Mario Gomez derzeit keine Notwendigkeit für personelle Umbauarbeiten im Angriff der Nationalmannschaft. Ein Not-Comeback des lange verschmähten Stefan Kießling ist für den Bundestrainer auch jetzt kein Thema.
"Wenn Mario Gomez für die Qualifikationsspiele im Oktober nicht zur Verfügung stehen sollte, werden wir dennoch über genügend Alternativen im Sturm verfügen. Wir haben viele sehr starke offensive Mittelfeldspieler, und neben Miroslav Klose war zuletzt ja auch Max Kruse dabei, der einen guten Eindruck hinterlassen hat", sagte Löw am Montag auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Gomez hatte sich am Sonntag im italienischen Ligaspiel des AC Florenz gegen Cagliari Calcio eine schwere Knieverletzung zugezogen. Eine erste Diagnose ergab einen Innenbandteilriss und eine Zerrung im rechten Knie sowie eine prognostizierte Zwangspause von etwa acht Wochen. Am Montag sollte der 28-Jährige nochmals in Italien untersucht werden.
"Ich weiß, wie wichtig es ihm ist, regelmäßig für den AC Florenz zu spielen. Wie lange er ausfällt, müssen die genaueren Untersuchungen ergeben. Ich stehe mit ihm direkt in Kontakt, er wird mich auch informieren, sobald er Details kennt. Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute und eine schnelle und komplikationsfreie Genesung", sagte Löw.
Kießling stünde fürs DFB-Team bereit
Der Bundestrainer erstickte damit sofort mögliche neue Diskussionen über ein eventuelles Comeback des von ihm verschmähten Leverkusener Bundesliga-Torschützenkönigs Kießling. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler erklärte im TV-Sender Sky, dass der Torjäger selbstverständlich bereit stünde: "Wenn es natürlich jetzt schon Verletzte gibt, dann muss das der Bundestrainer entscheiden, ob er beim nächsten Mal dabei ist, aber Stefan hat ja nie gesagt, dass er nicht dabei sein will."
Löw bleibt aber seiner bisherigen Personalpolitik treu. Auch bei bisherigen Ausfällen von Gomez oder Miroslav Klose hatte er keine anderen Stürmer nominiert. Als in den WM-Qualifikationsspielen gegen Kasachstan im März nach Klose auch noch Gomez mit einer Zerrung fehlte, setzte Löw stattdessen auf Mario Götze als verkappten Neuner im Sturmzentrum.
Bei der USA-Reise im Mai und Juni, bei der Gomez wegen der Final-Aufgaben mit dem FC Bayern fehlte und Klose erst zum zweiten Spiel gegen die USA nachreiste, gehörte Kruse zu den Gewinnern einer B-Elf. Der Neu-Gladbacher durfte in dieser Saison wiederkommen und kann sich am ehesten Hoffnungen machen, in die Lücke zu stoßen.
Löw will bei WM auf Gomez und Klose setzen
Bei den vergangenen beiden Länderspielen auf dem Weg zur WM nach Brasilien gegen Österreich und Färöer hatte Klose durchgespielt, Gomez saß auf der Bank. Stets bekundete der Bundestrainer, dass er auf dieses Duo auch in Brasilien setzen will. "Ich habe mehrfach gesagt, wenn beide fit sind, dass sie für uns extrem wichtige Stürmer sind. Wenn da nichts Entscheidendes passiert, dann sind sie die beiden Stürmer erster Priorität", sagte Löw zum Start in die WM-Saison im August.
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Bestätigt sich die Diagnose, würde Gomez wohl nicht nur in den verbliebenen WM-Qualifikationspartien gegen Irland (11. Oktober/Köln) und in Schweden (15. Oktober/Stockholm) fehlen, sondern auch den Jahresabschluss mit den geplanten WM-Testspielen gegen Italien und England im November verpassen. Löw will aber keine Schnellschüsse: "Das Aufgebot für die beiden Länderspiele gegen Irland und Schweden werden wir aber erst Anfang Oktober benennen. Bis dahin haben wir noch ein wenig Zeit." (dpa)
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