Wuppertal. Fußball-Fünftligist Wuppertaler SV darf seine kommenden drei Auswärtsspiele bestreiten. Das gab das NRW-Innenministerium am Freitag bekannt. Zwei Spiele waren zuvor abgesagt worden, andere Begegnungen in der Oberliga Niederrhein standen auf der Kippe - wegen Sicherheitsbedenken. Das Ministerium spricht nun von einem Vertrauensvorschuss.

Das Krisengespräch zwischen NRW-Innenministerium, Vertretern der Polizei, des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) und Fußball-Fünfligisten Wuppertaler SV ist am Freitag zu einem Ergebnis gekommen: Die Wuppertaler dürfen die kommenden drei Auswärtspartien in Rhede (1. September), Hönnepel-Niedermörmter (18. September) und Wesel (22. September) bestreiten.

Zuvor waren zwei Auswärtsspiele abgesagt worden. Denn die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei hatte Bedenken geäußert. Sie stufte 300 WSV-Anhänger als gewaltbereit ein. Offenbar zu viele, um in der Oberliga Niederrhein auf den Sportplätzen der Provinz die Sicherheit noch gewährleisten zu können.

Entscheidung "zur Bewährung" ausgesetzt

In der Begründung des Innenministeriums heißt es nun: „Alle Verantwortlichen ziehen an einem Strang. Wir wollen gemeinsam den Neustart des Wuppertaler SV unterstützen und dafür sorgen, dass in der Oberliga Niederrhein ein sicherer und geregelter Spielbetrieb mit Heim- und Auswärtsspielen möglich ist", erklärt Bernd Heinen, Einsatzreferent im Innenministerium Düsseldorf und Vorsitzender des Nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit. „Die Rahmenbedingungen für Auswärtsspiele des Wuppertaler SV sind damit abgestimmt."

In der Stellungnahme heißt es weiter: „Der Verein und der Fußballverband nutzen alle Möglichkeiten, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Dazu gehört unter anderem die intensive Auseinandersetzung mit der gesamten Fanszene, die Förderung einer verantwortungsbewussten Fankultur, eine enge Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Heimvereine und der Polizei. Weitere wichtige Bausteine sind die verstärkte Begleitung der eigenen Fans bei Auswärtsspielen sowie konsequente Reaktionen auf deren Fehlverhalten."

Die Genehmigung für die Spiele ist aber zugleich quasi "zur Bewährung" ausgesetzt, was in den weiteren Ausführungen des Innenministeriums deutlich wird. „Wir geben dem Wuppertaler SV und seinen Fans mit dieser Vorgehensweise einen Vertrauensvorschuss für die kommenden Auswärtsspiele gegen Rhede, Hönnepel-Niedermörmter und Wesel. Nun müssen sie beweisen, dass sie für eine verantwortungsbewusste Fankultur stehen und Gewalt und Pyrotechnik eine klare Absage erteilen", so Einsatzreferent Heinen. „Alle Fans sollen begeisternde Fußballspiele in friedlicher Atmosphäre erleben."