Der FC Bayern München und der FC Barcelona spielen am Mittwoch im Rahmen der Saisonvorbereitung gegeneinander - so weit, so normal. Aber warum muss als Namensgeber für den dabei zu gewinnenden Pokal ausgerechnet ein Mann fungieren, der sich wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe angezeigt hat? Ein Kommentar.
Wenn der FC Bayern München gegen den FC Barcelona spielt, treffen zwei der besten Fußball-Mannschaften der Welt aufeinander. Freundschaftsspiel, Europapokal-Spiel, egal, immer ein Fest. Nur ein Spiel um den „Uli-Hoeneß-Cup“ können sich beide Teams getrost schenken.
Uli Hoeneß ist der Mann, der sich Anfang des Jahres wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe selbst angezeigt hat. Der Staatsanwalt ermittelt weiterhin, und als Höchststrafe ist das Thema Gefängnis längst noch nicht vom Tisch.
Hoeneß, so der bisherige Plan, wird den Pokal nach dem Schlusspfiff an den Sieger überreichen. Das ZDF wird die Bilder in Millionen Haushalte live übertragen. Und alles wird damit legitimiert, dass Hoeneß die kompletten Einnahmen für einen sozialen Zweck spenden lässt.
Also alles wieder gut?
Nein, nichts ist gut. Neben der juristischen Ebene gibt es auch die moralische Ebene des Falls. Ist es denn wirklich nicht möglich, einfach mal aus dem Fokus zu verschwinden und dem Spiel einen anderen Namen als „Uli-Hoeneß-Cup“ zu geben? Und die Einnahmen hätte man trotzdem für einen guten Zweck überweisen können.