Salvador/Belo Horizonte. Brasilien sicherte sich beim Confederations Cup Platz eins in Gruppe A. Beim 4:2-Sieg im Klassiker gegen Italien traf auch Bayern-Verteidiger Dante. Damit geht die Selecao im Halbfinale aller Voraussicht nach Welt- und Europameister Spanien aus dem Weg. Mexiko verabschiedete sich mit einem 2:1 gegen Japan.

Auch dank „Joker“ Dante und eines weiteren Traumtores von Jungstar Neymar ist Gastgeber Brasilien als Sieger der Gruppe A ins Halbfinale des Confed Cups eingezogen. Die Selecao bezwang Italien in einem ruppigen Fußball-Klassiker in Salvador da Bahia verdient mit 4:2 (1:0) und sicherte sich mit dem zehnten Sieg bei der „Mini-WM“ in Serie Rang eins vor den Azzurri. Damit geht Brasilien in der Vorschlussrunde aller Voraussicht nach Welt- und Europameister Spanien aus dem Weg.

Der eingewechselte Dante brachte Brasilien in seiner Geburtsstadt in Führung (45.+1). Emanuele Giaccherini traf für den unterlegenen Vize-Europameister zum zwischenzeitlichen 1:1 (51.), ehe Neymar die Mannschaft von Trainer Luiz Felipe Scolari mit seinem dritten Tor beim Confed Cup wieder auf Kurs brachte (55.). Fred erhöhte in der "Stadt der Freude" (66.), doch Giorgio Chiellini verkürzte in einem zunehmend verrückten Spiel noch einmal (71.), doch erneut Fred (89.) stellte den alten Abstand wieder her.

Doppelpack von Hernandez

In Belo Horizonte verabschiedete sich indes Mexiko im Duell der bisher punktlosen Teams der Gruppe mit Japan mit einem 2:1 (0:0)-Erfolg. Manchester Uniteds Stürmer Javier Hernandez (54./66.) sicherte den Amerikanern mit seinem Doppelpack den Erfolg. Shinji Okazaki (86.) vom VfB Stuttgart gelang kurz vor dem Ende nur noch der Anschlusstreffer, Hernandez verschoss in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter.

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Dante wurde bei seinem ersten Turnier-Einsatz in der 34. Minute für David Luiz eingewechselt. Luiz, der mit einer gebrochenen Nase ins Spiel gegangen war, war eines von mehreren "Opfern" der zum Teil überharten Spielweise beider Mannschaften. Bei Italien erwischte es Riccardo Montolivo und nach einem bösen Foul von Neymar auch Ignazio Abate ebenfalls in Hälfte eins.

Wie bereits die Spiele zuvor war auch das Gruppenfinale für die Brasilianer eine Gelegenheit, ihren Zusammenhalt mit der Selecao zu demonstrieren. Schon vor dem Anpfiff schwappte La Ola durchs Rund. Bei der Hino Nacional Brasileiro sang das Gros der 48.874 Zuschauer in der Arena Fonte Nova, zu denen auch Basketball-Star Kobe Bryant gehörte, lauthals mit. Wieder gab es zahlreiche Protest-Plakate, auf manchen stand auch schlicht "Paz" (Frieden).

Offensive Brasilianer

Mit der Nächstenliebe war es aber mit Spielbeginn vorbei. Noch ohne Dante begann Brasilien offensiv. Hulk zwang Torhüter Gianluigi Buffon gleich in der ersten Minute zu einer starken Parade. Bald hatte sich die Squadra Azzurra jedoch sortiert und ließ kaum mehr etwas zu. Als Luiz wegen einer Verletzung am rechten Bein behandelt werden musste und sich Dante warmlaufen durfte (14.), war der Jubel groß. Erst recht, als er später kam - und traf. Die Fans feierten seinen und die anderen Treffer Brasiliens mit Böllerschüssen.

Neymar wurde in der ersten Halbzeit nur zwei Mal auffällig. In der 24. schoss er nach schöner Kombination aus halblinker Position vorbei. Und kurz darauf revanchierte er sich an Abate für ein Foul. Abate fiel unglücklich auf die Schulter und musste raus (28.). Doch bei seinem Freistoß in die rechte obere Ecke zeigte er seine Klasse, wenngleich Buffon dabei schlecht aussah.

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Dante führte sich unterdessen mit einem Stockfehler ein. Doch kurz vor der Pause war er zur Stelle. Nach einem Kopfball von Fred staubte er am langen rechten Pfosten ab. Beim Torjubel stürzten sich alle brasilianischen Feldspieler auf den 29-Jährigen.

Dante spielte jedoch auch beim 1:1 eine Hauptrolle - negativer Art, als er das Hackenzuspiel von Mario Balotelli auf Giaccherini (kam für Montolivo) nicht verhindern konnte. Bei Italien machte sich das Fehlen des gelbgesperrten Daniele de Rossi, vor allem aber das von Andrea Pirlo (Wadenverletzung) klar bemerkbar. Ohne die beiden Antreiber fehlten Balotelli in der Spitze Bälle.

Vor 52.690 Zuschauern im Estadio Mineirao bestimmte Japan die ersten 40 Minuten, danach fand Mexiko besser ins Spiel und siegte wegen der besseren zweiten Halbzeit verdient. Die Japaner mit den Bundesliga-Legionären Hiroki Sakai (Hannover 96), Okazaki und Hajime Hosogai (Bayer Leverkusen) in der Startelf beendeten den Confed Cup damit ohne Punktgewinn. (sid)