Oberhausen/Dortmund. Strenge Regeln: Der Fußballverband Uefa verbietet die Übertragung des Finales BVB-München auf einer Großleinwand in Oberhausen. In Dortmund darf dagegen geguckt werden, und in München werden 45.000 Fans erwartet. Die Uefa bestimmt die Bedingungen.
Die Eintrittskarten waren gedruckt, mehr als 3500 Tickets für fünf Euro das Stück bereits verkauft. Und dann das: Die Oberhausener König-Pilsener-Arena sagte das für den 25. Mai geplante Public Viewing des Champions-League-Finales zwischen Borussia Dortmund und Bayern München ab. Die Uefa hatte die Veranstaltung verboten. Sie darf das. In Dortmund und Essen allerdings soll wie geplant in großer Runde geschaut werden.
„Sehr enttäuscht“ sei er, sagt Arena-Geschäftsführer Johannes Partow, sieht die Schuld aber nicht bei sich, sondern bei der Uefa: „Sie war anscheinend nicht darauf vorbereitet, dass diese Partie auf ein so großes Interesse in Deutschland stößt.“ Erst am 8. Mai, ergänzt Arena-Sprecherin Nicole Mai, habe die Uefa auf ihren Internetseiten geschrieben, welche Art von Veranstaltungen erlaubt sind.
Nicht mehr als 500 Zuschauer beim Public Viewing
Deutet man richtig, was dort steht, ist eine Lizenzerteilung nur möglich, wenn weniger als 500 Personen kommen, nicht geworben und auch kein Eintritt genommen wird. In allen anderen Fällen ist eine Sondergenehmigung erforderlich. „Die haben wir beantragt“, sagt Mai. Aber ohne Angabe von Gründen nicht bekommen.
Auch interessant
An den Finanzen jedenfalls ist das Vorhaben nicht gescheitert. „Über Geld“, berichtete die Sprecherin, „ist gar nicht erst gesprochen worden.“ Die Uefa war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Westfalenhalle Dortmund ausverkauft
In Dortmund kann am Finaltag geguckt werden und das sogar gleich an mehreren Stellen. Auf dem Friedensplatz, dem Hansaplatz, nördlich der Reinoldikirche sowie in den Westfalenhallen 1 und 4 werden Großleinwände aufgebaut. Unnötig zu erwähnen, dass mehr als 500 Besucher erwartet werden. Allein in den binnen Stunden ausverkauften Westfalenhallen treffen sich 18 000 Fans. Insgesamt soll es nach Aussage eines Stadtsprechers „Areale für 40 000 Besucher“ geben. Und von „nicht kommerziell“ kann schon wegen eines Eintritts von drei Euro pro Person in den Westfalenhallen keine Rede sein.
Auch interessant
Aber Dortmund hat eine Sondergenehmigung erhalten. Allerdings auch erst, nachdem Oberbürgermeister Ullrich Sierau sich eingeschaltet und einen Brief an die Uefa geschrieben und der Verein das Anliegen unterstützt hat. In seinem Schreiben hatte Sierau nach Auskunft der Stadt auf die Sorge der Sicherheitsbehörden von ziellos durch die Stadt ziehenden Fanmassen hingewiesen. Durch die Einrichtung von Public-Viewing-Plätzen könne man die Menge viel besser kanalisieren und kontrollieren, erklärte er dem Europäischen Fußballbund.
In Essen sind solche Massen nicht zu erwarten. Trotzdem soll am Finaltag ein Public Viewing in der Grugahalle stattfinden. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt Thomas Siepmann, der die Veranstaltung plant und sich mit dem bisherigen Verlauf des Vorverkaufs „sehr zufrieden“ zeigt.
In München hat man derweil ganz andere Probleme. Dort soll das Spiel in der Allianz-Arena übertragen werden. Die Zahl der Zuschauer aber ist auf 45.000 beschränkt. Das hat nichts mit der Uefa zu tun, sondern liegt allein daran, dass ausgerechnet an diesem Wochenende die U-Bahn zum Stadion renoviert wird und eilig zusammengesuchte Sonderbusse nicht mehr Menschen transportieren können.