Mailand. Der Rassismus wird zum immer größeren Problem in Italiens Fußball. Das Heimspiel des AC Mailand stand wegen Schmähgesänge römischer Anhänger gegen Mario Balotelli vor dem Abbruch. Fifa-Chef Joseph Blatter ist “entsetzt über die rassistischen Beschimpfungen in der Serie A“ und hat zum Handeln aufgerufen.

Wegen rassistischer Gesänge gegen Stürmerstar Mario Balotelli ist das Spiel zwischen dem AC Mailand und AS Rom kurzzeitig unterbrochen worden. Die Begegnung des 37. Spieltages endete am Sonntagabend 0:0. In der zweiten Halbzeit stoppte Schiedsrichter Gianluca Rocchi die Partie für etwa anderthalb Minuten. In dieser Zeit versuchte Roms Mannschaftskapitän Francesco Totti die eigenen Anhänger zu mäßigen. Bereits in der ersten Halbzeit war es zu rassistischen Ausfällen der römischen Fans gekommen. Über Lautsprecher wurden sie daraufhin gewarnt, dass das Spiel abgebrochen werden könnte.

Rot für Totti und Muntari

Der Vorfall ist ein weiteres Indiz für ein Rassismus-Problem in Italiens Fußball. Im Januar hatte der ebenfalls dunkelhäutige Kevin-Prince Boateng das Spielfeld bei einer Testpartie des AC Mailand gegen einen Viertligisten verlassen.

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Totti sah vor 50 983 Zuschauern in der Nachspielzeit nach einer Tätlichkeit ebenso die Rote Karte wie in der ersten Halbzeit Milans Sulley Ari Muntari (Reklamieren). Durch das Unentschieden liegt der AC Mailand vor dem letzten Spieltag nur noch zwei Punkte vor dem AC Florenz auf Platz drei, der zu den Qualifikationsspielen für die Champions League berechtigt.

FIFA-Chef Blatter entsetzt

FIFA-Chef Joseph Blatter hat nach dem erneuten Rassismus-Eklatzum Handeln aufgerufen. "Entsetzt über die rassistischen Beschimpfungen in der Serie A gestern Abend", schrieb der Präsident des Fußball-Weltverbandes am Montag im Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Das Thema in Angriff zu nehmen ist kompliziert, aber wir müssen handeln, nicht nur reden." Die FIFA hatte kürzlich eine Task Force gegen Rassismus und Diskriminierung gegründet. (dpa)