München. “Alptraum, Katastrophe, Waterloo“: Der große FC Barcelona liegt nach dem 0:4 in München am Boden. Selbst die treuesten Anhänger von Messi und Co. sehen das Ende einer Ära, ein “sterbendes Barca“. Etwas Trost könnte der Spitzenklub nur im Meistertitel finden.

Eine halbe Stunde nach der "Katastrophe in München" wurde Lionel Messi ein letztes Mal vom FC Bayern gestoppt. Franck Ribery versperrte dem Weltfußballer den Weg aus der Arena, stellte dem kleinen Argentinier ein paar seiner breitschultrigen Kumpels zur Seite - und schoss mit seinem Mobiltelefon ein Erinnerungsfoto. Der Bayern-Star hielt einen Moment fest, der über Katalonien hinaus als "das Ende einer Ära" (Sportblatt AS) empfunden wurde. Als Symbol des "sterbenden Barca" (El Periodico) schlich Messi mit gebeugtem Haupt in die Nacht. Geschlagen. Gedemütigt.

"Es war eine Schande", hatte der 25-Jährige zuvor über das 0:4 (0:1) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Bayern München gesagt. Höher hat das ruhmreiche Barca, der Stolz Kataloniens, die beste Mannschaft der Welt, nie ein Spiel im Europacup verloren. Und auch Messi, der alles überragende Spieler seiner Zeit, konnte die "Katastrophe", den "Alptraum" (jeweils El Mundo Deportivo), ja das "Waterloo" (El Mundo) nicht verhindern. Er habe sich fit gefühlt, "bereit zu spielen" nach seiner Oberschenkelverletzung, sagte er. Die 90 Minuten zuvor straften diese Worte Lügen.

Messi will mit Barcelona "zurückschlagen"

Messi schleppte sich über den Platz. Kein einziger Sprint, kein Esprit, keine Idee, nichts! Nur zweimal verirrte sich Messi in den Münchner Strafraum. Er lief mit Abstand am wenigsten (7,409 km), nur einer seiner Teamkollegen hatte eine schwächere Passgenauigkeit als er (75 Prozent). Nach einem Schlag in der 50. Minute fasste er sich immer wieder an den Kopf. Messi war angeschlagen, dem K.o. nah, wie der ganze ruhmreiche FC Barcelona. "Messi war eine verlorene Seele", schrieb Sport. Jetzt auf seine vollständige Genesung zum Rückspiel zu hoffen, sei zwecklos, meinte El Pais, die Nummer sei durch.

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Ist sie das? Ist die Ära der Mannschaft, die die Champions League 2011 in nie dagewesener Überlegenheit gewann, wirklich zu Ende? Nein, sagte Messi. "Wir werden zurückschlagen", versprach er, doch schon der Nachsatz ("was bleibt uns denn anderes übrig") verriet, dass der letzte Glaube an ein "Wunder von Camp Nou" am kommenden Mittwoch in Barcelona fehlt.

Barca-Kapitän Xavi spricht von "verletztem Stolz"

In einer Internetabstimmung der Sportzeitung El Mundo Deportivo prophezeiten 81 Prozent der User ihrem Klub, der im Rückspiel auf den gelbgesperrten Außenverteidiger Jordi Alba verzichten muss, das Aus. Co-Trainer Jordi Roura hofft darauf, "dass der Schiedsrichter" in einer Woche "nicht wieder gegen uns pfeift". Drei der vier Tore der Münchner wurden von Barcelona angezweifelt, "aber wir sollten uns nicht dahinter verstecken, Bayern war besser", sagte Roura.

Bayern blamieren Barca

Sensationell mit 4:0 gewann Bayern München gegen den FC Barcelona.
Sensationell mit 4:0 gewann Bayern München gegen den FC Barcelona. © Bongarts/Getty Images
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Kapitän Xavi bestätigte diese Sicht der Dinge, ehe er versuchte, letzte Kräfte zu mobilisieren. "Unser Stolz ist verletzt", sagte er, "wir müssen bis zum Ende kämpfen, weil wir ein Wappen auf unserer Brust tragen. Wir sind Barca, wir müssen versuchen, das Wunder wahr zu machen, obwohl es praktisch unmöglich ist."

Barcelona kann am Samstag etwas Trost im Meistertitel finden

Unmöglich - über fünf, sechs Jahre schien für diese Mannschaft nichts unmöglich. Jetzt steht sie vor einem Komplett-Umbau. Sowohl personell, als auch sportlich, spielerisch. "Unser Ballbesitz war steril", dämmerte Xavi. In Europa reicht diese Form des Tiki-taka nicht mehr, zumindest dann nicht, wenn Messi derart "anonym" (Marca) ist. Spieler wie Valdes, Sanchez, Villa könnten gehen, andere sollen kommen, darunter der Dortmunder Mats Hummels.

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"Wir müssen jetzt umdenken", forderte Xavi. Er meinte das nächste Spiel, am Samstag bei Athletic Bilbao. Dort könnte Barcelona Meister werden. Ein schwacher Trost für die "Sterbenden". (sid)