München. . Der FC Bayern München hat das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Juventus Turin mit 2:0 gewonnen. David Alaba und Thomas Müller trafen für den deutschen Rekordmeister, der beinahe über die ganze Spielzeit hinweg spielbestimmend war. Toni Kroos erlitt einen Muskelbündelriss.
Eine gute Stunde war bereits verstrichen, der FC Bayern hatte ein halbes Dutzend guter bis sehr guter Chancen vergeben. Es war die Zeit, in der so langsam wieder die unguten Erinnerungen hochkrochen, an späte Tore italienischer Mannschaften, an ihrer Gabe, den Gegner mit einem einzigen Zug matt zu setzen. Doch dann zog Luiz Gustavo aus großer Distanz ab, Gianluigi Buffon ließ den Ball fahrlässig prallen, Mario Mandzukic legte quer – und Thomas Müller schoss zum 2:0 für die Münchner ein (63.).
Das erste Tor hatte David Alaba bereits nach 26 Sekunden erzielt und damit den Weg zum Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Juventus Turin geebnet. Am kommenden Mittwoch in Italien wollen die Bayern den Einzug ins Halbfinale endgültig perfekt machen. „Es war ein großartiges Spiel, man kann hochzufrieden sein. Es war das beste Champions-League-Spiel dieser Saison. Das ist ein Wunschergebnis“, sagte Bayerns Vorstandschef Karlheinz Rummenigge zufrieden.
Dass ein großer Abend bevorstehen würde, war lange vorm Anpfiff zu spüren gewesen. Die deutsch-italienische Fußballgeschichte trug ihren Teil dazu bei. Eindringlich hatten sie in München vor dem Tabellenführer der Serie A gewarnt. „Die Italiener sind schlitzohrig, clever, taktisch gut geschult“, hatte Bastian Schweinsteiger gesagt. Ein absolutes europäisches Topteam sei Juve, betonte auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes, er erwarte „eine wahnsinnig intensive Partie“.
Pizarro und Robben trotz Gala gegen HSV auf der Bank
Der Trainer hatte jene Elf aufgeboten, die erwartet worden war, trotz der gegen den HSV bestens aufgelegten Claudio Pizarro und Arjen Robben. Für sie liefen nun wieder Mandzukic und Müller auf. Zudem kamen Alaba, Daniel van Buyten und Franck Ribéry herein. Gustavo ersetzte den gesperrten Javier Martínez.
Und dann? Stand es nach 26 Sekunden 1:0 für die Bayern. Andrea Pirlo, der sich in der Vergangenheit mehrfach als Schrecken deutscher Kicker entpuppt hatte, leistete sich einen Ballverlust. Schweinsteiger passte quer auf Alaba, der aus fast 30 Metern einfach mal abzog. Der frühere Leverkusener Arturo Vidal fälschte den Ball leicht ab, der einmal auftickte und neben dem Pfosten ins Netz sprang. Italiens Nationaltorwart Buffon sah auch dabei alles andere als glücklich aus.
Kroos fällt verletzt aus
Es entwickelte sich nach dem frühen Tor allerdings eine Partie, in der es zunächst eher so war, dass der italienische Rekordmeister dem deutschen Pendant etwas vorauszuhaben schien. Distanzschüsse von Pirlo per Freistoß und Vidal ließen erahnen, welche Gefahren noch lauern würden auf die Bayern. Zumal sich einige Unsicherheiten und Ballverluste einschlichen und Toni Kroos bereits in der 16. Minute mit einem Muskelbündelriss ausgewechselt werden musste. Für ihn dürfte die Saison damit gelaufen sein. Robben kam für Kroos, und der Solist war es auch, der mit seinem Stil des Ballhaltens etwas zur Beruhigung des hektischen Geschehens tat. Seinem Torschuss folgte eine Phase, die sich bis weit in die zweite Hälfte zog und in der sich die Bayern viele Chancen erspielten. Ribéry, Schweinsteiger, Robben und Mandzukic verpassten jedoch das 2:0, teilweise mehrfach.
Und je länger das Spiel dauerte und bei jedem weiteren ergebnislosen Münchner Angriff, umso mehr krochen die Erinnerungen an die deutsch-italienische Fußballgeschichte jedoch wieder hoch. Doch dann kam ja Müller.
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