Essen. . Die Trainer Thomas Tuchel und Christian Streich haben vieles gemeinsam. Natürlich zuerst den überraschenden Erfolg mit ihren Teams. Und der ist mehr als eine Momentaufnahme. Ein Kommentar.
Schalke 04 hat seinen Neuen gefunden, Hoffenheim will ihn bald vorstellen, und Wolfsburg dürfte demnächst nachziehen: drei Vereine, die sich mit der Position des Trainers beschäftigen, jeder auf seine Weise. In Gelsenkirchen wird sich zeigen, ob Jens Keller die Lösung über die Rückrunde hinaus sein kann. In Hoffenheim diktiert die schiere Panik vor dem Abstieg das Handeln, und was Klaus Allofs in Wolfsburg vorhat, hat sich noch gar nicht so recht herumgesprochen.
Die gute Position von Mainz und Freiburg ist mehr als eine Momentaufnahme
Für alle lohnt sich ein Blick auf die Tabelle. Niemand weiß, ob nicht in einem halben Jahr die Ordnung wiederhergestellt ist und Vereine wie Stuttgart, Bremen oder eben Schalke wieder an zwei Teams vorbeigezogen sind, die keiner auf der Rechnung hatte. Aber wer die ausgezeichneten Hinrundenplatzierungen von Mainz und Freiburg für nicht mehr als eine Momentaufnahme hält, macht es sich zu einfach.
Präzise Idee vom Spiel eint Trainer wie Tuchel und Streich
Denn beide Vereine setzen auf sehr ähnliche Trainer. Thomas Tuchel und Christian Streich kannte bei ihrer Einstellung kaum jemand, beide hatten aber längst ihr Rüstzeug beisammen. Erworben in vielen Jahren im Jugendbereich, erworben auch in Studiengängen, die mit dem Sport wenig zu tun hatten. Beide können nicht nur eine präzise Idee vom Spiel vermitteln, sie müssen auch eine Menge von Menschenführung und Gruppenbildung im positiven Sinn verstehen. Ein Blick in die Kader erklärt den Höhenflug dieser Teams jedenfalls nicht. Und wer an Zufall glaubt, der muss durch Schaden klug werden.