Nyon. Die UEFA erwägt offenbar die Abschaffung der Europa League - und gleichzeitig eine Aufstockung der Champions League von heute 32 auf 64 Mannschaften. Eine Entscheidung soll angeblich aber erst 2014 fallen.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) überlegt anscheinend ernsthaft, die Europa League abzuschaffen und stattdessen die Champions League von 32 auf 64 Mannschaften aufzustocken. Auf eine entsprechende Frage sagte UEFA-Präsident Michel Platini in Interview mit der Zeitung Ouest France: "Es gibt eine Debatte über die künftige Form der europäischen Wettbewerbe zwischen 2015 und 2018. Wir diskutieren darüber und werden eine Entscheidung in 2014 treffen. Im Augenblick gibt es nichts zu beschließen."
Seit 2009 wird die Europa League als Nachfolgewettbewerb des UEFA-Cups ausgespielt. Allerdings sind die Gelder, die die Klubs verdienen können, weitaus geringer im Vergleich zur Königsklasse.
Angst vor einem Konkurrenz-Wettbewerb zur Champions League hat Platini nicht. "Diese Frage kommt immer mal wieder hoch, aber sie beunruhigt mich nicht. Ich wüsste nicht, wie es außerhalb der UEFA-Rahmenbedingungen funktionieren sollte. Wer sollte als Schiedsrichter amtieren? In welchen Stadien wollen sie spielen? Viele Leute wollen diesen Wettbewerb? Ich glaube nicht!", äußerte Platini.
Videobeweis - aber nur bei Abseits?
Überraschend öffnete "Platoche" dem Videobeweis eine Tür. Allerdings geht es dem ehemaligen französischen Weltklassespieler nicht um den Videobeweis bei Torentscheidungen, sondern um Abseitspositionen: "Es gibt eine komplizierte Sache, für die wir vielleicht, ich betone vielleicht, einen Videobeweis benötigen: das ist Abseits. Für die Schiedsrichter ist es sehr schwierig, hier eine Entscheidung zu treffen."
Bislang galt Platini als strikter Gegner von Technik im Fußball. Er setzt bespielsweise vehement auf zwei Torrichter statt auf die Nutzung technischer Hilfsmittel. (sid)